Online-Videothek Netflix wird Österreich wohl vorerst meiden

A Netflix App icon is shown on an ipad in  Encinitas
A Netflix App icon is shown on an ipad in Encinitas(c) REUTERS (Mike Blake / Reuters)
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Der ersehnte Start von Netflix dürfte sich zuerst auf große Märkte wie Deutschland und Frankreich konzentrieren.

Ein Parallel-Start der US-Online-Videothek Netflix in Deutschland und Österreich dürfte eher unwahrscheinlich sein. Davon geht zumindest die Telekom Austria aus. Vorstand Hannes Ametsreiter glaubt, dass Netflix zuerst in den großen Märkten wie Deutschland und Frankreich loslegen wird und erst dann in kleineren Ländern wie Österreich nachziehen werde, wie er am Donnerstag sagte.

"Wir hören von einem bevorstehenden Netflix-Start in Deutschland", so Ametsreiter im Klub der Wirtschaftspublizisten. In Österreich habe es aber bisher keine Gespräche mit Netflix gegeben. Die Telekom selbst betreibt eine Mediathek mit rund 3000 Filmen. Ein Start von Netflix hierzulande wäre für die Telekom "ein klassischer Fall von Coopetition", also Kooperation bei gleichzeitiger Konkurrenz. Ametsreiter meint, dass solche On-Demand-Services die Zukunft des Fernsehens sind. Größte Schwierigkeit seien die Contentrechte.

Zuletzt haben sich die Gerüchte verdichtet, dass Netflix bei den deutschen Nachbarn an den Start geht. Medienberichten zufolge gibt es bereits Stellenausschreibungen, in denen man nach neuen Mitarbeitern mit Deutschkenntnissen zur Expansion in Europa suche. Laut einem Bericht des "Wall Street Journals" vom Dienstag verhandelt Netflix mit amerikanischen Rechteinhabern über eine Lizensierung von Inhalten in Deutschland, Frankreich und weiteren europäischen Ländern.

Vergangene Woche hatte Netflix erklärt, "uns später im Jahr merklich in Europa auszubreiten" zu wollen. Das 1997 gestartete Unternehmen hat den US-Fernsehmarkt aufgemischt. Für knapp acht Dollar können Nutzer unbegrenzt Filme und Serien übers Internet schauen, was vor allem den teuren Kabelnetz-Betreibern Kopfschmerzen bereitet. Weltweit hat die Online-Videothek bereits mehr als 44 Mio. Mitglieder, gut 33 Mio. davon in den USA. Der Rest verteilt sich auf Kanada, Lateinamerika und die ersten europäischen Länder Großbritannien, Irland sowie Finnland, Dänemark, Schweden und Norwegen.

(APA)

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