Der FP-Generalsekretär verteidigt den Cartoon im Magazin "Zur Zeit". In Zusammenhang mit den Ausschreitungen rund um den Akademikerball wurde eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht.
Der freiheitliche Generalsekretär Herbert Kickl verteidigt die „Kristallnacht"-Karikatur in der aktuellen Ausgabe der „Zur Zeit". Ein Vergleich sei schließlich keine Gleichsetzung, sondern diene dazu Unterschiede herauszuarbeiten, betonte er in einer Aussendung am Mittwoch. Der SPÖ, deren Abgeordnete Petra Bayr, den Cartoon am Dienstag als den „nächsten Skandal in der FPÖ" bezeichnet hatte, richtete er zudem aus, vor der eigenen Türe zu kehren.
„Die künstliche Aufregung der vereinten Linken" über den Ausdruck „Kristallnacht" sei nichts anderes „als der Versuch einer Kindesweglegung, was die gewalttätigen Ausschreitungen rund um den Akademikerball betrifft", sagte der FP-Abgeordnete. Damit wolle die SPÖ von ihrer Mitverantwortung an den Ausschreitungen bei den Protesten gegen den von der Wiener FPÖ organisierten Akademikerball ablenken. Denn, so Kickl, „führende Mitglieder der sozialistischen Studenten, die als Kaderschmiede der Partei fungieren" seien an den Krawallen beteiligt gewesen.
Hintergrund der Kritik ist eine Karikatur auf der „Satire"-Seite des Magazins „Zur Zeit", das von dem freiheitlichen EU-Abgeordneten Andreas Mölzer herausgegeben wird. Sie zeigt SP-Bundeskanzler Werner Faymann und VP-Vizekanzler Michael Spindelegger, die sich hinter einem Vorhang verstecken. Davor werden Proteste angedeutet. Darunter steht: „Kristallnacht 2014".
FPÖ bringt Sachverhaltsdarstellung ein
In Zusammenhang mit den Protesten gegen den Ball bemühen die Freiheitlichen übrigens wie angekündigt die Justiz. Eine Sachverhaltsdarstellung soll am Mittwoch der Staatsanwaltschaft übermittelt worden sein. Damit soll der Verdacht der „Bildung einer kriminellen Vereinigung" geklärt werden. Im Visier haben die Freiheitlichen dabei die Jungen Grünen sowie die ehemalige ÖH-Chefin Janine Wulz.
„Es liegt ein Video vor, das Wulz im Gespräch mit den angereisten Chaoten und sogar als Aktivistin bei einer deren Protest-Kundgebungen zeigt", meinte Wiens FP-Klubchef Johann Gudenus Kontakte der Studenten-Funktionärin zum sogenannten Schwarzen Block. Die Gewaltexzesse seien „von langer Hand geplant" gewesen.
Die Sprecherin der Jungen Grünen, Diana Witzani, bezeichnete den Vorwurf einer kriminellen Vereinigung am Mittwoch als absurd. „Wir sehen dem Ganzen gelassen entgegen und werden uns weder einschüchtern, noch die antifaschistische Arbeit einschränken lassen", sagte sie. Auch für „gewaltfreie Proteste" würden sich die Jungen Grünen immer einsetzen.
Novemberpogrome
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(Red.)