Die Gerichtsmedizin will weitere Tests zur Feststellung der genauen Todesursache von US-Schauspieler Philip Seymour Hoffman durchführen.
Die Obduktion nach dem mutmaßlichen Drogentod von Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman hat kein eindeutiges Ergebnis gebracht. Weitere Tests zur Feststellung der genauen Todesursache seien nötig, sagte eine Sprecherin der Gerichtsmedizin in New York am Mittwoch. Hoffmans Familie müsse weiter auf die Freigabe des Leichnams warten.
Der 46-jährige Schauspieler war am Sonntag mit einer Spritze im Arm auf dem Boden seines Badezimmers gefunden worden. In dem New Yorker Apartment fand die Polizei Heroin. Auf der Suche nach den Drogendealern nahmen die Ermittler am Dienstag vier Verdächtige fest.
Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman ist mit 46 Jahren in New York gestorben, vermutlich an einer Überdosis Drogen. Der wandelbare Schauspieler verkörperte ambivalente, vielschichtige Figuren, war ein Meister der Nebenrolle und mehrfach für den Oscar nominiert. DiePresse.com stellt eine Auswahl seiner Filme vor. In "Der Duft der Frauen" hatte Hoffman seinen ersten größeren Filmauftritt, "Boogie Nights" brachte den Durchbruch. In Paul Thomas Andersons Film über Aufstieg und Fall eines Pornostars spielte er Scotty Jr, einen schwulen Tonassistenten, der in dem von Mark Wahlberg gemimten Pornostar verliebt ist. Ab "Boogie Nights" ging Hoffmans Hollywood-Karriere steil bergauf. (c) imago stock&people (imago stock&people) Seine Wandlungsfähigkeit bewies Hoffman auch in dem Kultfilm von Joel und Ethan Coen. Er hatte die kleine, aber wichtige Rolle des Butlers des reichen Jeffrey Lebowski, Namensvetter des "Dude" (Jeff Bridges). (c) imago stock&people (imago stock&people) Zwei Jahre nach "Boogie Nights" besetzte Regisseur Paul Thomas Anderson Hoffman erneut. In dem Episodenfilm mit Tom Cruise Julianne Moore war er als Phil Parma, Pfleger eines sterbenden Fernsehproduzenten, zu sehen. Für einen Nebenrollen-Oscar war allerdings Co-Star Cruise nominiert. (c) imago stock&people (imago stock&people) Nach einer kleineren Rolle in "Der talentierte Mr. Ripley" beeindruckte der Schauspieler in "Almost Famous" als abgebrühter Musikjournalist Lester Bangs nicht nur Hauptfigur Patrick Fugit (William Miller). (c) imago stock&people (imago stock&people) Nach einem Auftritt im Drama "Unterwegs nach Cold Mountain", konnte Hoffmann in der Liebeskomödie "...und dann kam Polly" mit Jennifer Aniston seine humoristische Seite zeigen. Als Sandy Lyle, bester Freund von Ben Stiller und ehemaliger Teenie-Star sorgte er unter anderem mit der Wortschöpfung "Shart" für Lacher. (c) imago stock&people (imago stock&people) Gerne wurde Hoffman in Nebenrollen besetzt, in "Capote" ergatterte er die Hauptrolle, die des Autors Truman Capote. Der Film erzählt vom Leben des Schriftstellers nach seinem Erfolg mit "Frühstück bei Tiffany". Capote recherchiert für sein Buch "In Cold Blood" den Mord an einer Familie aus Kansas und entwickelt ein Naheverhältnis zu einem der Mörder. Hoffman bewegte sich geziert und sprach mit näselnder Fistelstimme. Besonders beeindruckt hat aber seine Darstellungen des Verfalls eines Süchtigen. Nach der Arbeit an " In Cold Blood" wurde Capote wurde alkohol- und drogenabhängig, starb 1984 an einer Überdosis Tabletten. (c) imago stock&people (imago stock&people) Der Schauspieler schöpfte aus eigenem Erfahrungsschatz: In Interviews erklärte er, als Jugendlicher selbst Drogen missbraucht zu haben und nach Ende des Studiums einen Entzug gemacht zu haben. Im vergangenen Jahr soll der er rückfällig geworden sein. Für "Capote" wurde Hoffman 2006 mit dem Oscar für den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet. (c) REUTERS (� Mike Blake / Reuters) Hoffman galt als Star des Independentkinos, war aber auch in dem einen oder anderen Blockbuster zu sehen. In J.J.Abrams ''Mission: Impossible III'' war er Gegenspieler von Tom Cruise. (c) imago stock&people (imago stock&people) Insgesamt war Hoffman vier Mal für den Oscar nominiert, etwa 2008 als CIA-Choleriker Gust Avrakotos (an der Seite von Julia Roberts und Tom Hanks). (c) ORF Auch für "Doubt", so der Originaltitel, kam er für einen Academy Award infrage. Darin bezichtigt die Direktorin einer katholischen Schule (Meryl Streep) einen populären Priester (Hoffman) des Kindesmissbrauchs. (c) Photo Credit: Andrew Schwartz Auch im Vorjahr hatter er Oscar-Chancen, erneut in einem Film von Paul Thomas Anderson. Als charismatischer Sektenführer (inspiriert von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard) lieferte er sich ein beeindruckendes schauspielerisches Duell mit Joaquin Phoenix, der einen Kriegsveteranen spielt. In dem Blockbuster mit Jennifer Lawrence, dem zweiten Teil der "Tribute von Panem"-Reihe, kam Hoffman als sanfter, aber machiavellistischer "Oberster Spielmacher" eine Schlüsselrolle zu. Er wird die Figur auch in den zwei weiteren Filmen verkörpern, "Mockingjay" ist bereits abgedreht, berichtet das Fachblatt "Variety". (c) Murray Close Philip Seymour Hoffman und seine Filme (APA/AFP)
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