Burschenbundball: Grüne mahnen zu friedlichem Protest

BURSCHENBUNDBALL 2012 IN LINZ: PUeHRINGER
BURSCHENBUNDBALL 2012 IN LINZ: PUeHRINGERAPA/RUBRA
  • Drucken

Gewaltbereitschaft und Vandalismus würden dem antifaschistischen Anliegen nur schaden, sagen die Jungen Grünen Oberösterreich. Die Exekutive rechnet nicht mit Ausschreitungen in Linz.

Die Jungen Grünen Oberösterreich appellieren im Vorfeld des Linzer Burschenbundballs am Samstag an die Teilnehmer der Gegendemonstration, sich friedlich zu verhalten. Gewaltbereitschaft und Vandalismus würden dem antifaschistischen Anliegen nur schaden, betonten Sprecher Simon Seher und Landesparteichefin Maria Buchmayr.

Nach dem Akademikerball in Wien wurde den Jungen Grünen von Bundesparteisprecherin Eva Glawischnig zwischenzeitlich sogar der Rausschmiss angedroht, weil sie ihre Domain für Gegner der Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatten und darauf der Slogan "Unseren Hass den könnt ihr haben!" zu lesen war. In Oberösterreich will die Partei offenbar vorbauen: "Wir haben einen laufenden engen Kontakt zu den Jungen Grünen und haben auch in dieser Causa ein sehr offenes Gespräch geführt", betonte Buchmayr. Die Parteijugend werde sich nur an friedlichen Protesten beteiligen.

"Gewalt, Vandalismus oder auch die Unterstützung von gewaltbereiten Gruppierungen kommen für uns niemals infrage, werden von uns kategorisch abgelehnt und schaden auch dem antifaschistischen Anliegen", stellte Seher klar. Die Jungen Grünen OÖ würden als Teil der Plattform "Linz gegen Rechts" zwar "eindringlich, laut, aber absolut friedlich" gegen den Burschenbundball auftreten.

Exekutive rechnet nicht mit Ausschreitungen

Die Polizei rechnete vorerst nicht mit Ausschreitungen bei der Demonstration. Es werde rund um das Palais Kaufmännischer Verein ein Platzverbot geben, erklärte David Furtner von der Landespolizeidirektion Oberösterreich auf APA-Anfrage. Über dieses und mögliche Verkehrsbehinderungen werde man voraussichtlich noch am Donnerstag die Öffentlichkeit informieren.

Wie viele Beamte im Einsatz sein werden, wollte Furtner aus taktischen Gründen nicht verraten. Angemeldet sei die Kundgebung für 300 bis 500 Teilnehmer. Es habe im Vorfeld konstruktive Gespräche mit den Veranstaltern gegeben, betonte er. Auch Buchmayr sprach der Exekutive ein Lob aus: "Man geht klar einen anderen Weg als in Wien", die Polizei signalisiere "nicht Konfrontation, sondern Gelassenheit", so die Grünen-Chefin.

Neben der für Samstag angesetzten "Ersten Linzer Tanz-Demo" des Bündnisses "Linz gegen Rechts", in dem unter anderem sozialdemokratische, grüne, kommunistische, gewerkschaftliche und kirchliche Organisationen sowie der KZ-Verband und das Mauthausen Komitee vertreten sind, ist für Freitag eine weitere Demo angekündigt. Diese "Burschi-Tour" startet bei der Stadtwerkstatt. Dazu werden rund 50 Teilnehmer erwartet.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

A portrait of the Facebook logo in Ventura in this file photo
Politik

Linz: FPÖler nach Facebook-Posting ausgeschlossen

Der Mann hatte über die Proteste gegen den Burschenbundball gepostet: "De Rotzn gehörn in den Steinbruch." Eine Anspielung auf das KZ Mauthausen.
Linzer Burschenbundball: "Wollen keine Wiener Verhältnisse"
Österreich

Linzer Burschenbundball: "Wollen keine Wiener Verhältnisse"

Bis zu 500 Demonstranten werden am Samstag bei einer Kundgebung gegen den Ball erwartet.
Burschenbundball, Linz, Demo, Akademikerball
Österreich

Ball in Linz: Demos sind angekündigt

Bei der Polizei wurde bisher nur eine Demonstration gegen den Burschenbundball, der am Samstag stattfindet, angemeldet.
LANDESHAUPTLEUTEKONFERENZ IN WIEN: PUeHRINGER
Politik

Linzer Burschenbundball: Offener Brief an Pühringer

Das Mauthausen Komitee fordert Oberösterreichs Landeschef auf, nicht an dem Ball teilzunehmen. Er will mit der Tradition aber nicht brechen.
BURSCHENBUNDBALL 2012 IN LINZ: PÜHRINGER
Wien

Tanz statt Hass: Linz wird nicht Wien

Am Samstag findet in Linz der Traditionsball schlagender Burschenschafter statt. Die Gegner geben sich betont friedlich, auch die Polizei bleibt gelassen. „Wiener Verhältnisse“ will niemand.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.