Die Bewohner sollen belagerte Stadt verlassen dürfen. Hilfslieferungen für die Menschen in Homs zugelassen. Islamisten greifen Gefängnis in Aleppo an.
Damaskus. Ruinen säumen die Straßen von Homs, seit eineinhalb Jahren belagern Regierungstruppen die von Rebellen kontrollierten Stadtteile. Ihre Bewohner sind von der Außenwelt abgeschnitten. Kaum ein Schauplatz ist so gezeichnet vom Bürgerkrieg wie die Stadt im Westen Syriens.
Am Donnerstag kam aber erstmals echte Hoffnung für die Menschen in Homs auf. Die syrische Regierung und die Vereinten Nationen haben sich darauf geeinigt, dass „unschuldige Personen“ die Altstadt verlassen dürfen. Das berichtete jedenfalls die syrische staatliche Nachrichtenagentur Sana. Zugleich würden erstmals Hilfslieferungen für die Menschen in Homs zugelassen.
Die Vereinten Nationen wollten die Vereinbarung zunächst nicht bestätigen. Zudem war unklar, ob die syrischen Rebellen Hilfslieferungen und fliehende Bewohner der Altstadt auch gewähren lassen. Nach Angaben des russischen Außenministeriums wurde aber eine Übereinkunft zwischen der syrischen Opposition und der Regierung über Hilfslieferungen erreicht.
Ein Aktivist namens Abu Siad schrieb der Nachrichtenagentur AFP aus Homs, viele Familien stünden für die Abreise bereit.
Hunderte Gefangene befreit
Der Bürgerkrieg in Syrien tobt indes weiter: Islamistische Rebellengruppen sollen am Donnerstag das Gefängnis in der nordsyrischen Stadt Aleppo angegriffen haben. Kämpfer der Ahrar-al-Sham-Brigaden und der Al-Nusra-Front hätten die Kontrolle über 80 Prozent des zentralen Gefängnisses erlangt und hunderte Häftlinge befreit, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.02.2014)