61 Prozent aller Unverheirateten unter 35 Jahren wohnen in Italien noch bei ihren Eltern.
Wirtschaftskrise, unsichere Arbeitsverhältnisse und teure Wohnungen zwingen immer mehr erwachsene Italiener, im Elternhaus zu bleiben. Sieben Millionen Italiener im Alter zwischen 18 und 34 Jahren leben mit mindestens einem Elternteil zusammen. Das sind 61 Prozent aller Unverheirateten unter 35 Jahren, geht aus einer neuen Studie des Statistikamts Istat hervor.
Die Zahl der Italiener, die bei Mutter oder Vater leben, ist gegenüber 2011 um zwei Prozentpunkte gestiegen. 3,1 Millionen Italiener im Alter zwischen 25 und 34 Jahren leben noch bei den Eltern, was von Experten auf die zunehmende Arbeitslosigkeit infolge der schweren Rezession zurückgeführt wird. Vor allem im wirtschaftlich benachteiligten Süden ist die Zahl der bei den Eltern lebenden Italienern hoch.
Demografen schlagen Alarm. Die "Nesthocker-Generation" sei ein Problem für die Entwicklung des Landes, warnen sie. Nicht nur Probleme bei der Suche nach Arbeit und einer Wohnung erschwerten die Trennung von den Eltern. Auch kulturelle Faktoren würden eine Rolle spielen. Viele junge Frauen seien Nesthockerinnen, obwohl sie finanziell selbstständig seien. Als Gründe nennen Forscher die hohen Mieten in Italien und das Desinteresse an der Ehe.
(APA)