Studie: Langer Weg zum Smart Home

Die intelligente Vernetzung des Haushalts lässt die meisten Verbraucher kalt - noch fehlen überzeugende Konzepte.

Die Rolläden senken sich wie von Geisterhand, wenn eine bestimmte Innentemperatur erreicht ist, die Heizung schaltet sich exakt eine Stunde vor Eintreffen des ersten Familienmitglieds ein, ein Lichtsensor erkennt, wenn niemand mehr im Hause ist und schaltet die Lampen vollautomatisch aus. Oder das System schlägt Alarm, wenn eine pflegebedürftige Person stürzt oder sich Einbrecher an der Eingangstür zu schaffen machen. Die Vision vom "Smarten Heim" geistert schon länger durch die Medien, verwirklicht wurde sie bisher aber lediglich in der Nische einiger hochpreisiger Premium-Immobilien.

Das Beratungsunternehmen Deloitte rechnet auch nicht damit, dass sich das Konzept so schnell auf dem Massenmarkt durchsetzen wird. Im günstigsten Falle könnte dies in Europa in 2017 der Fall sein, schätzen die Experten in einer aktuellen Studie mit dem Titel "Licht ins Dunkel - Erfolgsfaktoren für das Smart Home" und verweisen dabei auf einige Hindernisse, die bis dahin aus dem Weg geräumt werden sollten. Um die Kunden zu überzeugen, müssten die Anbieter vor allem eine übergreifende Smart-Home-Strategie entwicklen, die die Wünsche der Kunden stärker in den Mittelpunkt stellen, schreiben die Studienautoren. Dazu gehören unter anderem konkrete Anwendungsszenarien, ein attraktives Hardware-Design, eine transparente Preisgestaltung und eine umfassende Lösungsdifferenzierung. Chancen sehen sie vor allem in den Sektoren Convenience & Sicherheit, bei Pflege & Gesundheit, Home Cloud-Lösungen sowie im Bereich Energieeffizienz.
"Gerade Telekommunikationsunternehmen können sich im Smart-Home-Wachstumsmarkt mit ihren Kompetenzen und Ressourcen attraktive Geschäftsfelder erschließen", meint Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT Emea bei Deloitte.

Sollte es gelingen, die Verbraucher vom Mehrwert einer intelligenten Vernetzung ihres Heims zu überzeugen, könnte der Smart-Home-Markt in Europa in den nächsten vier Jahren um jährlich 20 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 4,1 Milliarden Euro wachsen, schätzt das Beratungsunternehmen. "Heute verfügen zwei Drittel der Deutschen über ein Smartphone, über ein Viertel der Haushalte hat ein Tablet. solche Endgeräte sind als Bedienlösungen für Smart-Home prädestiniert und schaffen eine breite, potenzielle Nutzergruppe", erklärt Gentnter. Daher gehe es jetzt eigentlich nur noch darum, den klar erkennbaren Nutzen zu kommunizieren.

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