Zwei Drittel der Empfehlungen des Rechnungshofs für das Multiversum im niederösterreichischen Schwechat wurden umgesetzt.
Schwechat. Das Multiversum im niederösterreichischen Schwechat wird neu strukturiert. Die wegen Millionenverlusten in Schieflage geratene Veranstaltungshalle soll künftig unter einem neuen Namen auftreten, kündigte Bürgermeister Gerhard Frauenberger (SPÖ) an. Die Empfehlungen des Rechnungshofes seien bereits zu zwei Drittel umgesetzt.
Der Rechnungshof hat in einem Rohbericht Anfang Dezember Befugnisüberschreitungen seitens des zurückgetretenen Bürgermeisters Hannes Fazekas (SPÖ) sowie Ungereimtheiten bei Vertragsabschlüssen kritisiert. Die Stadt sei so in finanzielle Schieflage geraten. Angeprangert wurden unter anderem Haftungen und Geschäfte ohne nötigen Gemeinderatsbeschluss oder Genehmigung durch die Gemeindeaufsicht. Dabei soll es sich um ein Ausmaß von mehr als 70 Millionen Euro gehandelt haben.
Keine konkrete Schadenssumme
Frauenberger strebt nun ein „ausgeglichenes Ergebnis 2014“ an, um Schulden abbauen zu können. Wo die Stadt einsparen wird, werde im Sommer feststehen. Fix sei, dass die Sportvereinigung Schwechat (SVS), Miteigentümerin der Halle, selbst stark von der Stadt gefördert und mit deren Funktionären in Personalunion verbunden, von der Gemeinde entflochten wird, wie der Rechnungshof empfohlen hat. Der SVS werde sich künftig „auf Breitensport und Kernbereiche des Spitzensports“ konzentrieren.
Eine konkrete Schadenssumme, die im Rahmen der Errichtung des Multiversums entstanden sein könnte, wollte Frauenberger nicht nennen. Man will aber prüfen, ob die Stadt dann Rechtsschritte gegen Fazekas einleiten könnte. Fix sei, dass die Halle bis April einen neuen Geschäftsführer bekommt. Die Ausschreibung läuft bis 25. Februar. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2014)