Gerechtigkeit für das Ehepaar Rumpold

Der humoristische Höhepunkt in Sachen Eurofighter ist erreicht.

Wie hat man sich doch über das Ehepaar Rumpold lustig gemacht: Das ganze Land hat über jene 96.000 Euro gelästert, die von den Rumpolds für eine Pressekonferenz verlangt wurden. Und jetzt stellt sich heraus: Die Rumpolds waren vergleichsweise günstig, es gab noch ganz andere Zahlungsflüsse. Dass eine britische Firma acht Millionen Euro für angebliches Lobbying bei den Herren „Lüssel“, „Laider“ und „Lasser“ (gemeint wohl: Schüssel, Haider und Grasser) kassiert hat, kann jetzt als humoristischer Höhepunkt in Sachen Eurofighter gewertet werden. Das finanzielle Highlight sind die 84 Millionen Euro, die über die Firma Vector Aerospace zur Verteilung gelangt sind.

Schön langsam wäre es an der Zeit, bei den Ermittlungen einen Zahn zuzulegen und herauszufinden, wer die tatsächlichen Empfänger der Eurofighter-Millionen waren. Und zu untersuchen, ob der Kauf aufgrund von erwiesenen Schmiergeldzahlungen vertragskonform rückgängig gemacht werden kann.

Denn inzwischen hat sich auch längst herausgestellt, dass es sich um einen Fehlkauf gehandelt hat. Nicht, weil die Eurofighter schlechte Flieger wären. Sondern, weil Österreich nicht bereit ist, die Mittel für Ausrüstung und Flugstunden aufzubringen. Das Heer betreibt die Eurofighter in einer Sparversion – in der sie aber nicht nur teuer, sondern auch unnötig sind.

martin.fritzl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2014)

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