Die Festplattenabgabe führe zu massiven Einbußen. Der Preisaufschlag durch die Abgabe vergraule die Kunden.
Wien. Die österreichischen Elektrohändler wehren sich gegen die seit Oktober festgelegten Tarife für die Festplattenabgabe. Diese gelten für Geräte mit integrierter Festplatte wie Tablets oder PCs sowie für externe Festplatten. Die Tarife betragen zwischen zwölf und 36 Euro.
Die WKO hat in einer groben Schätzung am Montag die erwarteten Umsatzeinbußen der Elektrohändler – derzeit wird die Abgabe noch nicht bezahlt, da die endgültige Entscheidung des OGH noch aussteht – mit 15 Prozent bzw. 135Mio. Euro beziffert. Dadurch seien 2000 von 19.000 Arbeitsplätzen im Elektrohandel gefährdet. Der Preisaufschlag durch die Abgabe vergraule die Kunden. „Erfahrungsgemäß wird der Onlineversandhandel aus dem Ausland davon profitieren“, sagt Thomas Schöffmann, Geschäftsführer von Conrad Electronics, der auf die Auswirkungen der Reprografievergütung auf den Verkauf von Druckern verweist. Eine Alternative sei, jeden Haushalt mit einer monatlichen Abgabe von 50 Cent zu belangen.
Künstler für Abgabe
Eine Reihe Kulturschaffender, (denen die Abgabe zugutekommt), darunter Autor Michael Köhlmeier und Schauspieler Karl Markovics, hat sich in einem offenen Brief für die Abgabe ausgesprochen: „Wir sind überzeugt, dass es keine bessere Lösung gibt.“ Die Konsequenz einer Kulturabgabe sei, „dass große Medienunternehmen die private Kopie schlicht verbieten würden“.
Auch die Literar Mechana, die die Abgabe einhebt, sieht in einer „Massensteuer für österreichische Haushalte keine Lösung“. (es)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2014)