Der Band wird rechtsradikales Gedankengut vorgeworfen. Bands wie Mia oder Die Ärzte hatten im Vorjahr mit einem Boykott der Echo-Verleihung gedroht.
Die deutsch-nationalistische Südtiroler Band Frei.Wild, der von Kritikern rechtsradikales Gedankengut und Gewaltverherrlichung vorwerfen, ist auch heuer für den Musikpreis Echo nominiert. Der Echobeirat hatte zuvor entschieden, die Band nicht von den Nominierungen auszuschließen. Im Vorjahr hatten aufgrund von Frei.Wilds Nominierung Bands wie Mia oder Die Ärzte mit einem Boykott gedroht. Daraufhin wurden die populären Südtiroler um Sänger Philipp Burger, einst Skinhead, von der Liste gestrichen, was zu einer breiten Debatte über Kunst und Meinungsfreiheit führte.
Heuer gelten ansonsten Schlagersängerin Helene Fischer, Singer-Songwriter Passenger und das Duo Macklemore & Ryan Lewis als Favoriten auf den Preis. Letztere drei sind jeweils dreimal nominiert, wie der Echo-Veranstalter am Donnerstag mitteilte. Fischer ("Atemlos durch die Nacht") ist in der Kategorie "Künstlerin deutschsprachiger Schlager" für ihr Album "Farbenspiel" und die gleichnamige DVD nominiert. Sie wird die Gala am 27. März in Berlin auch moderieren.
Passenger ("Let Her Go") und Macklemore & Ryan Lewis (Can't Hold Us") gehen beide unter anderem um den Preis für den Hit des Jahres ins Rennen. Musiker wie Andrea Berg, Robbie Williams, Depeche Mode, Avicii und Daft Punk dürfen bei der 23. Echo-Verleihung in jeweils zwei Kategorien auf eine Auszeichnung hoffen.
Kylie Minogue präsentiert neue Single
Auch Dieter Bohlen könnte einen Preis gewinnen: Er ist als Produzent der Schlager-Alben von Andrea Berg und Beatrice Egli nominiert. Die australische Sängerin Kylie Minogue wird auf der Bühne ihr neues Lied präsentieren. Auch Max Herre und der amerikanische Jazzmusiker Gregory Porter sollten bei der Verleihung auftreten.
In einigen Kategorien wie Bestes Video national wurden die Nominierten noch nicht bekannt gegeben. In anderen Bereichen gibt es gar keine Nominierten - wer beispielsweise den Echo für das Lebenswerk oder sein soziales Engagement bekommt, ist noch offen.
(APA)