Gazprom droht Europa den Gashahn zuzudrehen, OMV beruhigt

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Der russische Energiegigant könnte die Gaslieferungen unterbrechen. Für Österreich gibt es laut OMV-Chef Roiss keine unmittelbare Bedrohung.

Der russische Energiegigant Gazrpom hat wohl schon ruhigere Zeiten erlebt: Während sich am Montag die politische Krise um die Halbinsel Krim weiter zuspitzt, erreichen uns Nachrichten über Kursstürze im zweistelligen Bereich und offene Forderungen an die Ukraine in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar. Wie die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass berichtet, schließt Gazprom nun auch Unterbrechungen bei den Gaslieferungen nach Europa nicht mehr aus. "Die schwelenden politischen Spannungen in der Ukraine (...) könnten zu Unterbrechungen führen", wird Gazprom zitiert.

Die Ukraine ist ein wichtiges Transitland bei russischen Gaslieferungen nach Europa. Allerdings nehme die Bedeutung langsam ab, erklärt Georg Zachmann vom Brüsseler Breughel Institut. Dazu trage etwa die Leitung Nord Stream bei, die Gas über die Ostsee bis nach Deutschland bringt. "Die Ukraine ist gegenwärtig nur noch für knapp ein Drittel der eurasischen Gaslieferungen nach Europa wirklich unbedingt notwendig", so Zachmann.

OMV-Chef: "Sind für viele Monate abgesichert"

Für Österreichs Gasversorgung stelle die Krise in der Ukraine keine unmittelbare Bedrohung dar, erklärt OMV-Chef Gerhard Roiss. Seit der Gaskrise 2009 habe man die Gasspeicher deutlich ausgebaut, die Vorräte würden für viele Monate reichen, sagte Roiss am Montag im Ö1-"Mittagsjournal". Die Gasspeicher seien nach einem milden Winter immer noch gut gefüllt, und weil jetzt die Temperaturen steigen, würde man mit diesen Vorräten lange auskommen, sagte Roiss. "Wir sind für viele, viele Monate abgesichert", versichert er.

Der Gasverbrauch ist in Österreich im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent auf 87.000 GWh (7,5 Milliarden Kubikmeter) weiter zurückgegangen - vor allem, weil sich die Erzeugung von Strom aus Gas kaum noch lohnt.

>> Meldung der Nachrichtenagentur Itar-Tass

>> Bericht im "Ö1-Mittagsjournal"

(Red./APA)

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