Der ORF soll alle Standort auf den Küniglberg zusammenlegen, empfiehlt der Finanzausschuss. Am Donnerstag entscheidet der Stiftungsrat über den ORF-Standort.
Bevor am Donnerstag im ORF-Stiftungsrat über die Zusammenführung der Wiener ORF-Standorte am Küniglberg entschieden wird, hat sich der Finanzausschuss des obersten ORF-Gremiums dafür ausgesprochen. Bei der Sitzung am Montagnachmittag gab es neun Stimmen dafür bei zwei Enthaltungen und eine Gegenstimme. Morgen soll entschieden werden, ob es zu einer Konsolidierung am jetzigen Hauptstandort inklusive der Standorte Funkhaus/Argentinierstraße sowie Heiligenstadt/Ö3 kommen soll. Ein Neubausoll nicht mehr zur Debatte stehen.
Zuletzt hatten ORF-Mitarbeiter besonders die drohende Aufgabe des Funkhauses kritisiert. Der Redakteursrat hat sich in einem Schreiben an die Stiftungsräte gewandt: Darin formulieren sie Zweifel daran, dass die derzeit geplante Lösung "wirklich das beste Zukunftskonzept" sei. Sie sei "zu wenig durchdacht und zu sehr auf die finanzielle Konsequenzen reduziert".
Die Entscheidung, ob die Wiener Standorte des ORF am Küniglberg zusammengeführt werden sollen, sei "die mit Abstand wichtigste seit Jahren: Sie ist irreversibel, sobald mit der Zusammenlegung begonnen wird. Damit wären die ORF-Redaktionen auf Jahrzehnte am Küniglberg eingemauert."
Die Standort-Diskussion sei zuletzt zu einem Politikum geworden. "Ihre Entscheidung darf aber nicht nur politische und finanzielle Aspekte berücksichtigen, sondern es geht dabei um viel mehr", argumentiert der Redakteursrat in Richtung des obersten ORF-Gremiums.
Gegen eine Schließung des Funkhauses haben sich neben den Mitarbeitern auch namhafte Künstler und ORF-Marketingtochter OMC ausgesprochen.
(APA)