Türkei verbietet "Nymphomaniac"

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Lars von Triers Film sei pornografisch und darf nicht in die Kinos kommen, auch nicht mit Altersbeschränkung. Die Türkei ist nicht das erste Land, das "Nymphomaniac" verbieten will.

"Nymphomaniac Volume I", der neue Film des dänischen Regie-Enfant-terrible Lars von Trier, darf in der Türkei nicht in die Kinos kommen. Derr Kinostart war für den 14. März geplant, doch nun hat der für Kinos zuständige Aufsichtsrat entschieden, dass der Film nicht gezeigt werden darf, da er pornografisch sei. Das berichteten türkische Medien am Mittwoch.

Der türkische Filmverleih äußerte sich enttäuscht. "Wir haben gedacht, der Film werde mit der Altersbeschränkung über 18 freigegeben", wurde ein Mitarbeiter zitiert.

Dem Aufsichtsrat gehören Vertreter mehrerer Ministerien, der Filmwirtschaft sowie Wissenschafter an. Zwei Mitglieder des Gremiums sprachen sich in einem Sondervotum gegen das Verbot aus.

Auch Rumänien wollte "Nymphomaniac" verbieten

Die Türkei ist nicht das erste Land, das Psychodrama aus Sexsucht, Selbsthass und Begierde verbieten will. In Rumänien hätte "Nymphomaniac II", der zweite Teil des Epos, nicht ins Kino kommen sollen. Doch das zuerst ausgesprochene Verbot wurde wieder rückgängig gemacht, nachdem Rumäniens Kulturminister Gigel Stirbu, zahlreiche Parlamentarier der links-liberalen Regierung und die Medien gegen das Verbot protestiert hatten.

"Nymphomaniac" war zuletzt auf der Berlinale stürmisch gefeiert worden. CharlotteGainsbourg erzählt darin Stellan Skarsgard die Geschichte ihrer Sexsucht. Auch Stacey Martin, Shia LaBeouf, Christian Slater, Uma Thurman und Willem Dafoe spielen in dem Film mit. In Österreich ist "Nymphomaniac Volume I" seit 14. Februar im Kino zu sehen, "Nymphomaniac Volume II" soll am 4. April anlaufen. 

>> Zur "Presse"-Kritik von "Nymphomaniac"

(APA/dpa)

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