50 Jahre Filmmuseum mit Festakt zelebriert

FESTAKT 50 JAHRE FILMMUSEUM: FISCHER
FESTAKT 50 JAHRE FILMMUSEUM: FISCHER(c) APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER (BUNDESHEER/PETER LECHNER)
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Neben den Michael Haneke und Ulrich Seidl kam auch Bundespräsident Heinz Fischer, um "dem Filmmuseum und dem Film selbst Ehre zu gebieten".

Die Größen aus Politik und Film gehen nur alle 50 Jahre gemeinsam ins Kino: Mit einem Festakt wurde der runde Geburtstag des Österreichischen Filmmuseums am Donnerstagabend in Wien ebendort nun "amtlich zelebriert". Neben Filmprominenz wie Michael Haneke und Ulrich Seidl kam auch der Bundespräsident, um "dem Filmmuseum und dem Film selbst Ehre zu gebieten", so Direktor Alexander Horwath stolz.

Vor einem beeindruckenden Aufgebot prominenter Filmschaffender wie Stefan Ruzowitzky, Götz Spielmann, Wolfgang Murnberger oder Karl Markovics sowie Freunden und ehemaligen Mitarbeitern des Hauses führte Horwath im hauseigenen Kinosaal mit ausgewählten Filmbeispielen durch die Geschichte des Hauses seit 1964 und "verbeugte" sich vor den anwesenden Gründervätern, Peter Kubelka und Peter Konlechner. Letzterer freute sich über eine Fortsetzung seines Lebenswerks und erinnerte sich noch gut an die Zeit, als man in Wien "nicht nur gegen uns, sondern gegen alles war, was neu und nicht ganz dumm war". Vonseiten der Politik habe es "immer eine Ausrede gegeben, warum nicht gezahlt wurde".

Dass der kürzlich angelobte Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) einen seiner ersten offiziellen Termine nun "in einem Haus des Films" absolvierte, wertete Horwath sogleich "als gutes Zeichen". Im Rahmen seines Budgets wolle der Minister jedenfalls alles tun, "um diese wichtige Kultureinrichtung zu unterstützen". "Dass wir gerne mehr geben würden, als wir können, ist für den Kulturminister bitter und für die Kultureinrichtungen auch", so Ostermayer. Für ihn sei der Festakt dann auch "sowas wie ein Wohlfühltermin, wie meine frühere Koordinierungskollegin gesagt hat", immerhin sei er "die letzten Tage intensiv mit anderen Dingen beschäftigt" gewesen, meinte er in Anspielung auf den legendären Sager von ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter und die Causa Burgtheater.

Sichtbar wohl fühlte sich auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), für den die Cinemathek ein "Solitär" sei, "der in Wiens Kulturlandschaft herausragt". "Hier hereinzukommen ist unverändert etwas Besonderes", schwärmte der Stadtrat, "vor allem, wenn die Welt da draußen immer lauter, immer oberflächlicher, immer schneller wird." "Gäbe es diesen Raum, diese Institution nicht, man müsste sie erfinden" - doch genau das hätten Konlechner und Kubelka vor 50 Jahren glücklicherweise getan.

Bundespräsident Heinz Fischer nutzte den feierlichen Rahmen dann auch, Peter Kubelka als einem der Gründer zum bevorstehenden "eindrucksvollen 80. Geburtstag zu gratulieren". "Nicht nur, weil ich seine Kochkünste kennen- und schätzen gelernt habe", so Fischer, "sondern weil er eine wichtige Persönlichkeit über sein Schaffen hinaus ist." Jenen historischen Wert, der laut Fischer im Filmmuseum "früh erkannt und hervorragend gehandhabt wird", rief dann auch der Jubilar in Erinnerung. "Wir mussten die Kopien retten, jetzt muss das Filmmuseum das Filmereignis retten", so Kubelka, der eine Zerstörung des analogen Films samt Kopien und Geräten durch die Digitalrevolution fürchtet und die Politik in einer flammenden Abschlussrede zu mehr finanzieller Zuwendung aufforderte. "Lassen Sie den Film weiter bestehen, dann werden auch Sie in 50 Jahren als Weltpioniere gefeiert."

(APA)

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