"Kristallnacht-Cartoon": Mölzer entschuldigt sich

PK 'FP-KANDIDATEN FUeR DIE EU-WAHL': MOeLZER
PK 'FP-KANDIDATEN FUeR DIE EU-WAHL': MOeLZERAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Comic, der die Proteste gegen den Akademikerball mit den Novemberpogromen der Nazis verglichen hat, war "so unnötig wie ein Kropf", sagt der FPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl.

Andreas Mölzer, freiheitlicher Spitzenkandidat für die EU-Wahl am 25. Mai, entschuldigt sich für die Causa „Kristallnacht Cartoon". Der Comic, der in der Wochenzeitung „Zur Zeit" erschienen ist und die Proteste gegen den Akademikerball mit den Novemberpogromen der Nazis verglichen hat, war „natürlich so unnötig wie ein Kropf", sagte Mölzer im Interview mit „Die Presse".

„Das war ein unangemessener Vergleich, und ich stehe überhaupt nicht an, mich bei jenen Leuten, die sich dadurch gekränkt fühlen, zu entschuldigen", betonte der Freiheitliche. Allerdings habe er das nicht im Geringsten zu verantworten. „Ich bin Herausgeber des Blattes, nicht Zensor", meinte der 61-Jährige, dessen Sohn mittlerweile zum Chefredakteur des umstrittenen Blattes avanciert ist.

Auf die Frage, ob er diesem nun die Leviten gelesen habe, antwortete Mölzer: „So etwas bleibt in der Familie."

Hintergrund ist eine Karikatur auf der „Satire"-Seite des Magazins „Zur Zeit", die Anfang Februar - kurz nach dem Akademikerball - erschienen ist. Sie zeigte SP-Bundeskanzler Werner Faymann und VP-Vizekanzler Michael Spindelegger, die sich hinter einem Vorhang verstecken. Davor wurden Proteste angedeutet. Darunter stand: „Kristallnacht 2014".

Novemberpogrome

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 verwüsteten Nationalsozialisten Geschäfte, Synagogen und Wohnhäuser von Juden im Deutschen Reich. Rund 400 Juden wurden dabei ermordet oder in den Selbstmord getrieben, an die 30.000 in Konzentrationslager gebracht. Die Novemberpogrome wurden in NS-Kreisen „Reichskristallnacht" genannt.

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