14 Milliarden Euro Verlust: UniCredit streicht 8500 Jobs

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Dieses Jahr soll es wieder aufwärtsgehen. Das Mailänder Institut kalkuliert mit einem Gewinn von rund zwei Milliarden Euro.

Die italienische Großbank UniCredit, Mutterkonzern der Bank Austria ist im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Bank Austria folgte ihr dabei. Wegen Abschreibungen auf Firmenwerte sowie zusätzlichen Rückstellungen für faule Kredite fiel bei der UniCredit ein Verlust von 14 Milliarden Euro an, wie der Konzern am Dienstag im Mailand mitteilte. Dieses Jahr soll es wieder aufwärtsgehen. Das Mailänder Institut kalkuliert mit einem Gewinn von rund zwei Milliarden Euro. An der Börse stiegen UniCredit-Aktien um mehr als vier Prozent. UniCredit-Chef Federico Ghizzoni kündigte an, bis 2018 rund 8500 Stellen abbauen zu wollen. Insgesamt hat Italiens größte Bank 150.000 Mitarbeiter.

Die Wertberichtigungen in der Bilanz wurden im vierten Quartal gebucht, so dass allein in den letzten drei Monaten des Jahres ein Minus von 15 Milliarden Euro entstand. Komplett sei unter anderem der Firmenwert auf Aktivitäten in Italien und Österreich abgeschrieben worden.

Italien in der Rezession

UniCredit ist die größte Bank Italiens. Das Land kämpft sich gerade mühsam aus der längsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg heraus. Viele Verbraucher und Firmen können ihre Schulden derzeit nicht zurückzahlen. Die Rückstellungen für faule Kredite summierten sich bei der UniCredit 2013 auf 13,7 Milliarden Euro. Das ist mehr als drei Mal so viel, wie Analysten erwartet hatten. Die UniCredit versucht damit vor dem EZB-Stresstest, ihre Bilanz aufzuräumen.

Die Münchner HVB, bei der das Investmentbanking der Gruppe gebündelt ist, ist seit Jahren eine wichtige Stütze von UniCredit. In den ersten neun Monaten fuhr die HVB einen Vorsteuergewinn von 1,6 Milliarden Euro ein. Die Zahlen für 2013 legt die Bank am Mittwoch vor. Vor einem Jahr hatte die HVB eine Sonderdividende nach Mailand überwiesen, um die Kapitaldecke der UniCredit zu stärken. Die Italiener sehen allerdings derzeit keinen Bedarf, frisches Kapital aufzunehmen. Das dürfte in München für Erleichterung sorgen.

(APA/Reuters)

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