OECD glaubt an PISA-Tests in Österreich im Jahr 2015

Pisa-Test? Die OECD glaubt an ein Comeback in Österreich im Jahr 2015.
Pisa-Test? Die OECD glaubt an ein Comeback in Österreich im Jahr 2015.(c) APA/JÄGER
  • Drucken

Die zuständige Bildungs-Direktorin denkt, dass Österreich die Datenleck-Probleme rechtzeitige beheben könne.

Die OECD-Direktorin für Bildungswesen und damit die Chefin der weltweiten PISA-Testungen, Barbara Ischinger, glaubt trotz Teststopps infolge eines Datenlecks an eine Durchführung des PISA-Tests für 2015. "Wir stehen in Kontakt mit Wien. Und gehen davon aus, dass man alle Probleme, die es derzeit gibt, rechtzeitig beheben kann", sagte sie im "Kurier" (Freitag-Ausgabe).

Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat Ischinger über die Situation in Österreich informiert. Das Problem ist, dass Österreich durch den ausgerufenen Teststopp die Vortests für PISA nicht wie geplant durchführen kann. Diese Vortests, bei denen die Beispiele auf ihre Tauglichkeit geprüft werden, hätte nämlich eigentlich schon im Frühjahr stattfinden sollen.

"Noch haben wir zeitlich aber kein Problem, es ist noch nicht drängend. Wir können das sicher noch einige Monate weiter strecken", sagt Ischinger. Nun sollen neue Termine für die Vortests angeboten werden. "Wir hoffen sehr, dass wir noch eine Lösung finden können. Und gehen davon aus, dass sich alles ausgehen wird."

Ischinger glaubt auch nicht, "dass es zum schwärzesten Szenario" kommen werde, nämlich dass der Test abgesagt wird: "PISA ist überall sehr beliebt, die Möglichkeiten, sich untereinander zu vergleichen und voneinander zu lernen, wird weltweit geschätzt. Auch von Österreich."

OECD hätte Hilfe von Uni Salzburg akzeptiert

Die OECD zeigt sich auch dem Vorschlag der Universität Salzburg gegenüber offen. Die Uni hat spontan angeboten, die Vortests anstatt des Bundesinstituts für Bildungsforschung (BIFIE) durchzuführen. OECD-Bildungsvizedirektor Andreas Schleicher hätte diese wissenschaftliche Aushilfe akzeptiert: "Unsere Zusammenarbeit mit Dr. Haider (Haider ist nicht nur Ex-BIFIE-Chef, sondern nun auch im Team der Uni Salzburg, Anm.) war ausgezeichnet, und selbstverständlich wäre auch eine solche Lösung für die OECD akzeptabel", sagt er im Gespräch mit dem "Standard".

Schleicher warnt Österreich: "Moderne Bildungssysteme kann man nicht im Blindflug steuern, und die OECD wird deshalb alles tun, um Österreich bei der Schaffung der entsprechenden evidenzbasierten Grundlagen zu unterstützen."

(APA/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schule

Grüne pochen weiter auf PISA-Teilnahme

PISA werde in 74 Ländern durchgeführt, darunter Moldawien, Kasachstan und Kirgistan - und nirgendwo gebe es Probleme mit der Datensicherheit.
Schule

PISA-Stopp: Rückendeckung von Ex-BIFIE-Chef

Österreich hat es "sträflich verabsäumt", Konsequenzen aus den Tests zu ziehen, sagt Josef Lucysyhn. Er spricht sich für einen Abschied von PISA aus.
Gabriele Heinisch-Hosek
Schule

„Am Ende ist Zahltag“: Bildungsministerin lässt Zukunft des BIFIE offen

Die Zentralmatura findet heuer wie geplant statt. Bestehende Sicherheitsmängel wurden behoben. Die Neue Mittelschule wird erst in zwei Jahren wieder überprüft.
Zentralmatura findet wie geplant statt
Schule

Zentralmatura findet wie geplant statt

Beim Sicherheitscheck wurden zwar Mängel entdeckt, aber sofort behoben. Das BIFIE darf die Zentralmatura nun fix durchführen.
Schule

PISA: Ministerin schlägt Fristverlängerung aus

Die Sicherheitsprüfung nach dem Datenleck dauere bis Ende des Jahres. Die Vortests auf Oktober zu verschieben, bringe daher nichts.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.