Laut Ministerium ist die Teilnahme Oberösterreichs bei PISA rechtlich nicht möglich. Das grundsätzliche OK der OECD ist damit wohl hinfällig.
Das Bildungsressort tut den Vorstoß des Landes Oberösterreich, im Alleingang an der PISA-Studie teilzunehmen, als Theaterdonner ab. „Nach unserer Rechtsauffassung ist die Teilnahme eines Bundeslandes bei PISA nicht möglich“, heißt es aus dem Büro von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Zum Einen sei die Bundesregierung Vertragspartner der OECD, die für die PISA-Studie verantwortlich ist. Andererseits könne ein Bundesland die Schüler nicht zur Teilnahme an einem solchen Test verpflichten: Auch hier liege die Kompetenz nämlich in der Hand des Bundes.
Das grundsätzliche OK der OECD ist damit wohl hinfällig. Für diese wäre eine Teilnahme von Oberösterreich nur mit Zustimmung der Regierung vorstellbar. „Technisch ist das möglich“, sagt PISA-Macher Andreas Schleicher zur „Presse“. Auch mit Shanghai nehme beispielsweise lediglich ein Landesteil an der Studie teil. „Wenn die österreichische Regierung Einwände hat, würden wir es aber nicht unterstützen.“ Die OECD hofft nach wie vor, dass die Nichtteilnahme generell überdacht wird – und zeigt sich dafür zunehmend kooperativer. Die obligatorischen Vortests könnten sogar auf September verschoben werden, hieß es.
Oberösterreich: "Wollen PISA durchführen"
Das Land Oberösterreich hatte angekündigt, im Alleingang an PISA teilnehmen zu wollen. „Die vom Bundesministerium beschlossene Aussetzung trage ich nicht mit“, kündigte ÖVP-Bildungslandesrätin Doris Hummer in einer Aussendung an. Und weiter: „Oberösterreich will PISA durchführen.“ Derzeit führe man für die Umsetzung Gespräche mit der Uni Salzburg. Für Hummer ist klar: „Entscheidend ist, dass wir bei PISA dabei sind, nicht wer es macht.“
(beba)