Die Konjunktur erholt sich leicht, aber nicht genug, um den Arbeitsmarkt deutlich zu entlasten. Die Inflation werde wegen der vergleichsweise schwachen Konjunktur niedrig bleiben.
Wien. Endlich wieder Wachstum: Laut der aktuellen Prognosen sieht es so aus, als fände die erhoffte Konjunkturerholung heuer tatsächlich statt. Die Stimmung unter den österreichischen Industriebetrieben hat sich laut einer Erhebung der Bank Austria im Februar deutlich verbessert. Die Konjunkturdaten aus einigen Schwellenländern sorgten für Verunsicherung, dafür stützen das starke Wachstum in den USA und die anhaltende Erholung in Europa den Optimismus.
„Nicht nur die Stimmung der europäischen und vor allem der österreichischen Industrie hat sich im Februar verbessert, auch die heimischen Konsumenten haben wieder an Zuversicht gewonnen“, so die Bank Austria in einer Aussendung am Freitag. „Wir gehen davon aus, dass sich das Erholungstempo in Österreich bald erhöhen wird.“ Die Ökonomen der Bank rechnen für heuer mit einem Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent. Allerdings reicht das Niveau der Wirtschaftserholung für eine spürbare Entlastung des Arbeitsmarktes nicht aus. „Wir gehen weiter davon aus, dass sich die Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt erst Mitte des Jahres ändern wird“, so Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Bank Austria. Heuer werde die Arbeitslosenrate auf 7,8 Prozent steigen. Mit ihrer Prognose sind die Bank-Austria-Ökonomen auf Linie mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo). Das Institut für Höhere Studien (IHS) ist etwas optimistischer und rechnet für 2014 mit einer Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent.
Teuerung bleibt niedrig
Die Inflation werde wegen der vergleichsweise schwachen Konjunktur niedrig bleiben. Im März würden sich die Anhebung der Tabak- und Alkoholsteuer sowie der Normverbrauchsabgabe (Nova) inflationserhöhend auswirken. Trotzdem werde der Preisauftrieb im ersten Halbjahr 2014 klar unter zwei Prozent bleiben. Für das Gesamtjahr 2014 erwarten die Ökonomen eine Teuerungsrate von 1,7 Prozent – deutlich unter dem langjährigen österreichischen Durchschnitt. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2014)