Die Personalvertretung der Post wehrt sich gegen die Kritik des Rechnungshofes.
Die Personalvertretung der Post weist die Kritik des Rechnungshofes am frühen Pensionsantrittsalter der Postbediensteten als "Pauschalattacke" zurück. Es sei nicht Unwille, sondern "die extrem verschärfte Arbeitssituation, die zur Dienstunfähigkeit der Kolleginnen und Kollegen führt", erklärte der Vorsitzende der Personalvertretung, Helmut Köstinger, am Donnerstag. Wenn der Rechnungshof das Pensionsantrittsalter erhöhen will, müsse er sich den Bemühungen anschließen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Köstinger wies darauf hin, dass die Post in den vergangenen Jahren die Größe der Zustellgebiete der Zusteller verdoppelt und drei Viertel aller Postämter geschlossen habe. In der Zustellung sei die Gewichtsbelastung für die Zusteller stark gestiegen. Sowohl in der Zustellung als auch an den Postämtern könne der Betrieb nur durch permanente Überstunden aufrecht gehalten werden, weil hunderte Planposten unbesetzt seien. Dass diese Belastungen für die Betroffenen häufig in einer Dienstunfähigkeit endeten, sei "die logische Folge".
Der Rechnungshof hatte kritisiert, dass 2012 nur 0,5 Prozent der Bediensteten bei Post, Telekom und Postbus mit dem gesetzlichen Pensionsalter (oder später) in den Ruhestand gingen. 49 Prozent gingen bei der Post krankheitsbedingt in Pension
Die Junge Industrie forderte die Regierung am Donnerstag auf, "nicht länger den Kopf in den Sand zu stecken" und den "österreichischen Irrweg eines möglichst frühen Pensionsantritts" nicht mehr weiter zu "subventionieren". Die Zahlen aus dem staatsnahen Bereich seien "teilweise ein reiner Affront gegenüber all jenen, die nicht zu Lasten aller kurz nach fünfzig möglichst rasch in die Pension verschwinden", meinte die Bundesvorsitzende der Jungen Industrie, Therese Niss.
(APA)