Im Vorjahr wurde die Deutschrockband nach Protesten von der Liste der Nominierten gestrichen, heuer erneut nominiert. Frei.Wild fühlt sich "diffamiert und geschädigt" und wollen keinen Echo.
Die umstrittene deutsch-nationalistische Südtiroler Band Frei.Wild will trotz einer Nominierung nicht zum Musikpreis Echo kommen. "Wir wurden als Band samt unseren Fans mit der Ausschluss-Entscheidung von 2013 diffamiert und geschädigt", teilte die Südtiroler Band mit. Einen solchen Preis wolle man nicht, heißt es weiter. Der Echo wird am 27. März in Berlin verliehen.
Frei.Wild wird rechtsradikales Gedankengut und Gewaltverherrlichung vorgeworfen. Bands und Musiker wie Die Ärzte und Mia hatten deshalb im vergangenen Jahr mit Absagen gedroht. Daraufhin wurden die populären Südtiroler um Sänger Philipp Burger von der Liste der Nominierten gestrichen, eine Debatte über Kunst und Meinungsfreiheit folgte. Frei.Wild selbst hatte extremistische Tendenzen bestritten. Der Echo-Veranstalter setzte heuer einen Beirat ein, der den Weg für eine Nominierung in der Kategorie Rock/Alternative National freigab.
Heuer habe man eine Anfrage gestellt, sich gemeinsam mit den Echo-Verantwortlichen an einen Tisch zu setzen, um die Sache auszudiskutieren, heißt es in dem Statement von Frei.Wild. Darauf seien die Veranstalter nicht eingegangen. Die Echo-Verleihung sei aus Sicht der Band daher "so lange heuchlerisch, verlogen und eigentlich dem Untergang geweiht", bis die Verantwortlichen zu ihren Fehlern stehen und den verursachten Schaden wieder gutmachen würden.
Frei.Wild-Konzert in Wels abgesagt
Auch in Österreich hatte es in der Vergangenheit wegen angeblicher Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts vermehrt Proteste gegen die Auftritte von Frei.Wild gegeben. Das Mauthausen Komitee Österreich und die Grünen Graz hatten sich für die Absage des Konzertes im vergangenen Mai in der steirischen Hauptstadt eingesetzt, welches trotzdem stattfand. Das Konzert in Wels, das am Vorabend (9. Mai) angesetzt war, wurde hingegen abgesagt.
(APA/dpa)