Feiertage für Muslime

(c) Clemens Fabry/ Die Presse
  • Drucken

Reform des Islamgesetzes wird konkreter, etwa mit Änderungen bei Religionsunterricht und Seelsorge. Ein Wunsch der Muslime ist eine Regelung zu islamischen Feiertagen.

Wien. Die Vorhaben der Regierung zu einer Novellierung des Islamgesetzes werden konkreter. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) verriet am Freitag im Ö1-„Morgenjournal“ Eckpunkte, wie der Text aus dem Jahr 1912 modernisiert werden soll. So solle etwa ein rechtlicher Rahmen für die Friedhöfe geschaffen und die Imame-Ausbildung auf universitäres Niveau gehoben werden.

Eigentlich zuständig ist das Kultusamt, das kürzlich vom Bildungsressort ins Kanzleramt siedelte. Kurz hat jedoch als Integrationsstaatssekretär den „Islamdialog“ initiiert, der mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) Rahmenbedingungen für das Leben der Muslime schaffen sollte. Ein Punkt war auch die Überarbeitung des Islamgesetzes.

Ein Wunsch der Muslime ist eine Regelung zu islamischen Feiertagen. Während Schüler an diesen bereits freigestellt sind, wünscht man sich eine solche Regelung auch für Arbeitnehmer. Dabei wolle man nicht weniger Tage im Jahr arbeiten betonte IGGIÖ-Präsident Fuat Sanaç. Es könnte sich etwa auch um unbezahlten Urlaub handeln.

Islam vs. staatliche Gesetze

Weitere Eckpunkte sind etwa ein „Anwendungsvorrang des staatlichen Rechts“. Niemand könne sich unter Berufung auf den Islam außerhalb der staatlichen Gesetze stellen. Auch der Religionsunterricht dürfe nicht im Widerspruch zur staatsbürgerlichen Erziehung stehen. Geregelt werden soll auch die Seelsorge, etwa beim Bundesheer. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.