Neue Vertriebskanäle: Schubumkehr im Modebetrieb

Rosa Mosa
Rosa Mosa(c) FABRY Clemens
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Die Zahl von Modedesignern, die eigene Verkaufspunkte in Wien eröffnen, nimmt zu. Mit einem temporären Shopprinzip experimentiert nun das Accessoirelabel Rosa Mosa.

Nach vielen Jahren, in denen das Etikett „international tätiger Designer“ in der Wiener Szene fast so etwas wie ein implizites Qualitätsmerkmal bedeutete, liebäugeln in letzter Zeit immer mehr Designer mit Modellen des Direktvertriebs in ihrem Heimatmarkt. Zum einen ist ein vertikales Vertriebsmodell aufgrund der nicht von externen Partnern verrechneten Handelsspanne lukrativer für die Anbieter. Zum anderen loben viele die Möglichkeit des direkten Austausches mit den Kunden.

„Der Pop-up-Shop, mit dem wir im April starten, ist für uns eine Art Testlauf“, hält Simone Springer von dem Schuh- und Accessoirelabel Rosa Mosa fest. Ab 4. April wird immer am ersten Freitag des Monats das Atelier zu Verkaufszwecken geöffnet (Linke Wienzeile 178, Top 125/126). Springer sieht dieses temporäre Shopprinzip in enger Verbindung mit dem Onlineshop ihres Labels: „Wir hoffen, so auch Neukunden zu gewinnen. Unser Onlineshop, den wir bislang eher nebenbei laufen ließen, soll von dieser neuen Initiative ebenfalls profitieren.“

Im Unterschied zu sogenannten Sample Sales, bei denen im Regelfall einmal pro Halbjahr Musterkollektionen und Einzelstücke verkauft werden, wird von Rosa Mosa für den Online- und den Atelierverkauf ein eigenes Sortiment saisonaler Waren produziert werden. „Wir sehen ja, was sich bei unseren internationalen Einkäufern großer Beliebtheit erfreut und werden, darauf basierend, einzelne Teile der aktuellen Kollektion für den Verkauf in Wien mitproduzieren“, erklärt Simone Springer.

Außerdem soll es Kunden möglich sein, flexibel produzierbare Kollektionsteile, etwa Korbtaschen, relativ kurzfristig zu bestellen. Wer direkt bei Designern einkauft, soll sich wohl auch etwas wünschen dürfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2014)

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