Land Niederösterreich wird Sammlung Essl nicht kaufen

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AUSTRIA MUSEUM(c) APA/EPA (HERBERT PFARRHOFER)
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"Kooperation ja, Ankauf nein," sagte Landeshauptmann Erwin Pröll. Für nächsten Mittwoch lädt der Kulturminister zum Runden Tisch.

Das Land Niederösterreich wird die Sammlung Essl nicht kaufen. "Kooperation ja, Ankauf nein," sagte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz. Im Zusammenhang mit der Baumax-Pleite gäbe es noch zu viele Fragezeichen.

Baumax-Gründer und Kuntsammler Karlheinz Essl will seine Kunstsammlung der Republik Österreich verkaufen. Der Kaufpreis für die 7000 Exponate umfassenden Privatsammlung soll 86 Millionen Euro betragen. Am kommenden Mittwoch, dem 2. April, hat den Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) im Ministerium zum Runden Tisch geladen.

Die angeschlagene Baumarktkette Baumax arbeitet indes an einem neuen Sanierungskonzept ("Die Presse" berichtete). Bis Ende April soll das Konzept stehen.

Secession gegen den Ankauf

Der Vorstand der Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession sprach sich gegen den Kauf aus. Dass dieser überhaupt in Erwägung gezogen wird, sehe man "als Affront gegenüber den österreichischen Kunstinstitutionen und Kulturschaffenden", so die Secession in einer Aussendung. Es sei zu befürchten, dass ein Ankauf der Sammlung Essl auf "die beschämend niedrigen Ankaufsbudgets" der österreichischen Museen auf Jahre hinaus zementiere oder noch weiter verschlechtere.

"Die Verlautbarung des Ehepaares Essl, die Sammlung würde die Vielfalt der österreichischen Kunstproduktion im internationalen Kontext der letzten Jahrzehnte repräsentieren, halten wir schlicht für anmaßend und unrichtig", so die Secession. "Großen Konvoluten einzelner KünstlerInnen stehen ebenso große Lücken gegenüber."

(Red./APA)

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