Forscher fanden große Mengen ohne Quelle zu kennen. Recherchen führen zu Borealis.
30.12.2016 um 18:45
Der österreichisch-arabische Chemiekonzern Borealis leitete zumindest bis ins Jahr 2010 erhebliche Mengen industriellen Plastik-Rohstoff in die Donau. Im Bild: Der Produktionsstandort Schwechat am Gelände der OMV-Raffinerie.
Daniel Novotny
Forscher der Universität Wien (Institut für Limnologie) waren in einer kürzlich veröffentlichten Studie eher zufällig auf die Verunreinigungen gestoßen. Anstatt Fischlarven ging ihnen industrielles Kunststoffgranulat (Pellets, Flakes und Spherules) ins Netz. Auch gewöhnlicher Müll war dabei, der machte jedoch nur einen kleinen Teil des Plastikaufkommens aus.
Universität Wien
In die Donau gelangt ist das Granulat durch diesen Kanal, durch den Borealis sein Abwasser in den Fluss Schwechat leitet. Zwei Kilometer weiter mündet die Schwechat in die Donau.
Daniel Novotny
Borealis setzt jährlich 7,5 Milliarden Euro mit Plastikrohstoff um, und ist auf seinem Gebiet weltweit der siebentgrößte Anbieter. In der Zwischenzeit wurden Betriebskanalisation und Abscheideanlage saniert.
Daniel Novotny
Das Kunststoffgranulat ist laut Borealis nicht toxisch. Dennoch können Tiere daran verenden. Kleine Fische halten es für Nahrung und sterben - wie von Forschern dokumentiert - an Verstopfung.
Universität Wien
Trotz Sanierungsmaßnahmen dürfte die Borealis-Anlage nicht zu 100 Prozent dicht sein. Bei einem Lokalaugenschein der Presse an der Kanaleinmündung findet man auch heute das Plastikgranulat.
Daniel Novotny
Vor der Kanaleinmündung in die Schwechat wurde eine schwimmende Barriere errichtet. Fischer berichten davon, dass, neben dem steten Durchfluss, zwei Mal am Tag größere Mengen Schmutzwasser aus dem Rohr schießen. Darin soll sich auch Plastikgranulat befinden.Link zum Artikel: "Konzern leitete Plastik in die Donau"
Daniel Novotny
Der Weg des Plastiks in die Donau
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