start-ups: Ex-Rewe-Chef investiert von Istanbul bis Singapur

WIEN. Er hätte das Lebensministerium leiten sollen – dieser Job ging an Andrä Rupprechter. Nun ist Ex-Rewe-Vorstand Werner Wutscher doch für sein Wunschressort im Einsatz: Er betreut den Wettbewerb Greenstart des Klima- und Energiefonds, der dem Lebens- und dem Infrastrukturministerium untersteht, als Talent-Scout. „Greentech ist eine Zukunftsbranche, daher ist es wichtig, Start-ups in diesem Bereich zu fördern“, sagt er. Wichtig sei es, aus Ideen tragfähige Geschäftsmodelle zu machen. Um den Austausch zwischen der Konzernwelt und innovativen Start-ups zu fördern, hat Wutscher mit New Venture Scouting auch ein eigenes Unternehmen gegründet.

Sieben Beteiligungen

Wutscher ist zudem mit seinem eigenem Kapital als Business Angel aktiv und hat in sieben Unternehmen investiert: Die ersten waren der Wieser Verlag, das Flugblatt-Portal Meinkauf.at und das Zustellservice Koch-Abo.

In jüngster Zeit kamen die Beteiligungen an Iyzico, PosVision, IQ Foxx und Doctor Page hinzu. Iyzico ist ein sprunghaft wachsender Online-Bezahldienst in der Türkei. Pos-Vision wurde von Thomas Klestils Sohn Stefan zusammen mit Business Angel Manfred Reichl gegründet und bietet digitale Werbung auf regionaler Basis. IQ Foxx ist ein Finanz-Start-up, das Absolute-Return-Indexprodukte entwickelt und von Ex-C-Quadrat-Manager Miro Mitev mit dem früheren Teletrader-CEO Roland Meier ins Leben gerufen wurde.

Wutschers internationalstes Investment ist Doctor Page. Das Start-up mit Sitz in Singapur ist zum führenden Gesundheitsportal in Südostasien aufgestiegen. Gegründet wurde das Unternehmen von Max Scheichenost, dessen erstes, noch in Österreich gestartetes Unternehmen Daily Deal 2011 um 114 Millionen US-$ von Google übernommen wurde.

„Es gab erst 14 Deals in dieser Größenordnung in der österreichischen Start-up-Szene, so etwas ist also die Ausnahme“, sagt Wutscher. Mit Start-ups könne man nicht Millionär werden, aber sehr viel zur Wertschöpfung und zum Arbeitsmarkt beitragen. Daher sei es wichtig, mehr privates Kapital für die Szene zu mobilisieren. (ex)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2014)

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