Neue Kritik an Georg Springer als Chef der Bundestheater-Holding – und Ex-Kulturministerin Claudia Schmied.
Matthias Hartmann habe von seinem Dienstgeber – vertreten durch Georg Springer als Chef der Bundestheater-Holding – Zahlungen zugestanden bekommen, die weit über das hinausgehen, was Staatssekretär Franz Morak, der Hartmann bestellt hatte, 2006 geregelt hatte. Das schreiben die „Salzburger Nachrichten“. Der Jahresbezug sei mit 217.000 Euro limitiert worden, das Entgelt pro Inszenierung mit 40.000 Euro. Dazu sei Hartmann verpflichtet worden, in seinen ersten zwei Jahren „keine Fremdinszenierung“ zu übernehmen. All das sei gebrochen worden, so habe Hartmann pro Inszenierung zuletzt 54.800 Euro kassiert. Allein im ersten halben Jahr habe er durch Nebenbeschäftigungen als Regisseur mehr als ein Jahresgehalt dazuverdient. Auch sei sein Jahresbezug entgegen der Abmachung mit Morak doch valorisiert worden. „Warum dieser Geldsegen?“, fragen die „SN“. Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen, meint dazu, offenbar habe Springer von sich aus oder auf Anraten von Kulturministerin Claudia Schmied (ab 2007) das Gehalt „ohne Not erhöht“.
Die Bundestheater-Holding reagierte mit einer Aussendung, in der behauptet wird, dass das Entgelt pro Inszenierung sehr wohl jährlich valorisiert werden musste. Schmied habe den Direktoren von Volksoper, Staatsoper, Burgtheater im Jahr 2007 eine Valorisierung ihrer Bezüge gewährt. Aus Gleichbehandlungsgründen hätte man Hartmann davon nicht ausnehmen können. Und zum Verbot von Fremdinszenierungen: Laut endgültigem Geschäftsführervertrag seien „Lady Macbeth von Mzensk“ an der Staatsoper und „Rusalka“ an der Oper Zürich davon ausgenommen gewesen. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2014)