Premierminister Jean-Marc Ayrault und seine gesamte Regierung sind zurückgetreten. Präsident Francois Hollande reagiert mit der Regierungsumbildung auf die Schlappe bei den Kommunalwahlen.
Nach der Wahlschlappe der französischen Sozialisten wird Innenminister Manuel Valls neuer Regierungschef werden. Präsident Francois Hollande macht den als gemäßigt geltenden Valls zum Nachfolger von Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault. Das gab der Staatschef am Montagabend während einer Fernsehansprache in Paris bekannt.
Zuvor hatte der bisherige Premierminister Jean-Marc Ayrault offiziell den Rücktritt seines gesamten Kabinetts bekannt gegeben. Hollande reagierte mit der Regierungsumbildung wenige Wochen vor der Europawahl auf die deutlichen Verluste der Linken bei den Kommunalwahlen. Die Sozialisten mussten zahlreiche Städte an die Konservativen abgeben, auch der rechtsextreme Front National war erfolgreich. Nach Umfragen für die Europawahl liegen die Sozialisten derzeit hinter der konservativen UMP und den Rechtsextremen auf Platz drei.
Angeblich wollte Ayrault schon Sonntagabend, als er bei einer Ansprache die Niederlage der Sozialisten eingestehen musste, seinen Rücktritt einreichen. Nur seine Berater hielten ihn zurück.
Die Regierung kämpft gegen eine Wirtschaftsflaute und eine Arbeitslosenquote von zehn Prozent. Eine Kabinettsumbildung war wegen der Wahlniederlage erwartet worden.
(APA)