Aufschwung: Schon im Juni könnte Athen nach vier Jahren an die Bondmärkte zurückkehren.
Athen/Ljubljana. Griechenland ist auf dem Weg der Genesung. Nachdem die Euro-Gruppe am Dienstag eine neue Finanzhilfe von 8,3 Mrd. Euro beschlossen hatte, sanken die Renditen auf Zehn-Jahres-Anleihen für Athen am Mittwoch im Sekundärmarkthandel auf 6,417 Prozent, am Donnerstag Früh gar auf 6,205 Prozent. Das ist der niedrigste und damit für das Land günstigste Wert seit mehr als vier Jahren.
Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Februar 2012 hatten sie kurzfristig illusorische 37 Prozent erreicht. Die Finanzwelt sieht die Sieben-Prozent-Marke als Grenze der Refinanzierbarkeit an. Noch vor einigen Wochen hatten die Renditen 7,5 Prozent betragen. Seitdem verbesserte sich die Lage praktisch kontinuierlich.
Schon im Juni könnte Griechenland sogar an die Kapitalmärkte zurückkehren, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Informanten aus der griechischen Regierung. Demnach soll Athen, das seit 2010 von Hilfszahlungen der EU-Partner abhängig ist, den Markt mit der Auflage von eher kurzfristigen Anleihen im Wert von zwei Milliarden Euro austesten. Funktioniert die Auktion, deren exaktes Timing nicht bekannt ist, wäre das griechische Comeback perfekt.
Erfolg auch für Slowenien
Gute Nachrichten kommen auch aus Osteuropa: Slowenien hat am Dienstag erfolgreich eine doppelte Euro-Anleihe platziert. Mit 3,5- und siebenjährigen Staatsanleihen wurden insgesamt zwei Mrd. Euro eingesammelt, teilte das slowenische Finanzministerium mit.
„Damit ist Slowenien nach drei Jahren erfolgreich auf den Euro-Staatsanleihenmarkt zurückgekehrt“, hieß es. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2014)