Finanz hat angeblich Pfandrecht auf Nitsch-Liegenschaften

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ARCHIVBILD: HERMANN NISCTH?(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Auch das Schloss Prinzendorf, das sich im Besitz des 75-jährigen Künstlers befindet, sei laut "News" darunter. Vor rund zwei Wochen gab es im Schloss von Hermann Nitsch eine Razzia.

In der Steueraffäre um das Ehepaar Hermann und Rita Nitsch soll die Finanz ein Pfandrecht auf mehrere Liegenschaften vormerken haben lassen. Darunter sei auch Schloss Prinzendorf im Weinviertel, das im Besitz des 75-jährigen Künstlers steht, berichtete "News" am Donnerstag. Im Finanzministerium gab man sich unter Verweis auf das Steuergeheimnis zugeknöpft.

Dass gegen das Ehepaar nach dem Finanzstrafgesetz ermittelt werde, hatte die Staatsanwaltschaft Korneuburg am 20. März bestätigt. Sprecher Friedrich Köhl sagte am Donnerstag auf Anfrage, dass damals Unterlagen sichergestellt worden seien und von der Finanz ausgewertet würden. Ob es schon eine Beschuldigten-Einvernahme gegeben habe, sei ihm nicht bekannt.

Laut "News" ließ das Finanzamt bei mehreren Immobilien ein Pfandrecht vormerken. Der Künstler könne nun nicht mehr frei darüber verfügen. Darüber hinaus offenbare der Schritt erstmals, wie hoch ein möglicherweise hinterzogener Betrag tatsächlich sein könnte, schrieb das Nachrichtenmagazin. "Die Finanz beziffert das vorgemerkte Pfandrecht in Bezug auf Hermann Nitsch mit 3.042.492,86 Euro. Dabei dürfte es sich um eine Art Hochrechnung handeln. Die Zahl liegt weit über bisher kolportierten Beträgen."

Sie dürfe das Steuergeheimnis nicht verletzen und könne den Bericht weder bestätigen noch dementieren, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Donnerstag auf Anfrage. Bei Nitsch ist vor mehr als zwei Wochen die Steuerfahndung im Einsatz gewesen. Die Sprecherin bestätigte dies damals, nannte jedoch keine Details.

(APA)

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