U-Ausschuss zur Hypo: Österreicher bevorzugen die Griss-Kommission

Zwei Drittel stehen hinter der Regierungsentscheidung.

Wien. Dass sich die Österreicher Aufklärung im Fall Hypo Alpe Adria wünschen, mag angesichts der Kosten, die auf sie zukommen, nicht überraschen. Überraschend ist allerdings, von welchem Gremium sie sich diese Aufklärung am ehesten versprechen: Die Mehrheit, nämlich 55 Prozent, vertraut der von der Bundesregierung eingesetzten Untersuchungskommission. In einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss setzen hingegen nur 21 Prozent ihre Hoffnung (siehe dazu Grafik unten). Das hat eine GfK-Umfrage unter 500 Personen ergeben.

Überhaupt halten zwei Drittel der Befragten die Entscheidung der Regierung, eine unabhängige Kommission mit der Aufarbeitung des Finanzdebakels zu betrauen, für richtig. Nicht nur Wähler von SPÖ und ÖVP sind tendenziell dieser Meinung. Auch die Anhänger der Oppositionsparteien stehen mehrheitlich hinter dem Gremium, das von der früheren Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Irmgard Griss, geleitet wird.

„Großer Vertrauensvorschuss für Griss“

Studienleiter Paul Unterhuber spricht von einem „großen Vertrauensvorschuss für die Untersuchungskommission und auch die Person Griss“. Wobei hier ebenso der Zeitfaktor eine Rolle spiele: Die Bevölkerung wünsche sich eine möglichst rasche Aufklärung, sagt Unterhuber. Und das traue man einem kleinen Gremium offenbar mehr zu, als einem U-Ausschuss, in dem es in der Vergangenheit immer wieder ein „Gezerre“ zwischen den Fraktionen gegeben habe. (pri)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.04.2014)

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