Mölzer zieht sich komplett von FPÖ-Liste zurück

ARCHIVBILD: MOeLZER ZIEHT SICH ALS FPOe-SPITZENKANDIDAT ZURUeCK
Andreas MölzerAPA/GEORG HOCHMUTH
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Der Europamandatar wird bei der EU-Wahl nicht für die Freiheitlichen ins Rennen gehen, um "der Gesinnungsgemeinschaft nicht zu schaden". Zunächst hatte er erklärt, er bleibe an wählbarer Stelle.

Der umstrittene Europamandatar Andreas Mölzer legt seine Kandidatur für die EU-Wahl am 25. Mai zurück. Das gab der Freiheitliche am Dienstag bekannt. Bisher war Mölzer gemeinsam mit FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky als Doppelspitze aufgetreten.

Zunächst hieß es am Dienstag, Mölzer werde nur nicht als Spitzenkandidat ins Rennen gehen, allerdings auf einer "wählbaren Stelle" auf der blauen Liste bleiben. Kurz darauf folgte dann eine "Klarstellung": Mölzer werde sich "gänzlich von der FPÖ-Liste für die EU-Wahl zurückzieht", gab sein Sprecher bekannt.

Wie konkret die freiheitliche Kandidatenliste nun aussehen wird, ist unklar. Die Partei will diese erst am letztmöglichen Tag, am Freitag, einreichen. Generalsekretär Herbert Kickl betonte aber, dass man "alle notwendigen Weichen" bereits gestellt habe, um in den Wahlkampf gehen zu können.

"Offensichtlicher Vertrauensverlust in meiner Partei"

Als Grund für seinen Abgang nannte Mölzer den Vertrauensverlust seiner Partei. "Nicht der anhaltende Druck der gesamten politisch korrekten Medienlandschaft des Landes und die geheuchelte Empörung des politischen Establishments der Republik, auch nicht die von der ultralinken Jagdgesellschaft organisierte Hetze zwecks strafrechtlicher Verfolgung meiner Person veranlassen mich dazu. Es ist der offensichtliche Vertrauensverlust in meiner Partei, der mich dazu bewegt", heißt es in der Stellungnahme.

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Er tätige den Schritt folglich für die FPÖ: "Um der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft, für die ich jahrzehntelang als Publizist, Zeitungsmacher und Abgeordneter gekämpft habe, keinen Schaden zuzufügen, setze ich von mir aus diesen Schritt. Dies in der Gewissheit, nichts Unredliches getan zu haben, außer der politisch nicht korrekten Formulierung nonkonformistischer Meinungen."

Mölzer war in die Kritik geraten, weil er bei einer Veranstaltung im Februar die Bürokratie der Europäischen Union mit dem "Dritten Reich" verglichen und von einem "Negerkonglomerat" gesprochen hat. Zudem sorgte ein herablassender Kommentar über den "pechrabenschwarzen" Fußballer David Alaba in der Zeitschrift "Zur Zeit", dessen Herausgeber Mölzer ist, für Aufregung.

Die politische Konkurrenz forderte daraufhin Mölzers Rücktritt. Er lehnte das zunächst ab und betonte noch in der Vorwoche, innerhalb der Partei einen Solidarisierungseffekt wie einst bei Jörg Haider zu verspüren. Am Montag traf sich Parteichef Heinz-Chrstian Strache, der Mölzer zunächst den Rücken gestärkt hatte, mit Mölzer zu einem Krisengespräch.

(APA/Red.)


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