Schwere Schwachstelle in Online-Verschlüsselung behoben

An illustration picture shows a projection of text on the face of a woman in Berlin
An illustration picture shows a projection of text on the face of a woman in Berlin(c) REUTERS (� Pawel Kopczynski / Reuters)
  • Drucken

Über ein Leck in der Software OpenSSL war es möglich, vertrauliche oder persönliche Daten trotz Verschlüsselung auszulesen.

Eine Schwachstelle in der weitverbreiteten Verschlüsselungs-Software OpenSSL ermöglicht es Angreifern, eigentlich geschützte Informationen auszulesen und Kommunikation abzugreifen. Der Fehler wurde am späten Montagabend öffentlich gemacht und von seinen Entdeckern "Heartbleed" genannt.

Die Schwachstelle "erlaubt es Angreifern, Kommunikation zu belauschen, Daten direkt von Diensten und Nutzern zu stehlen, und sich selbst als Dienste oder Nutzer auszugeben", schrieben die Entdecker. Besonders schwerwiegend ist, dass private Schlüssel ausgelesen werden können, mit denen Informationen geschützt werden. "Das sind die Kronjuwelen", warnten die Sicherheitsexperten von Google und Codenomicon, die den Bug entdeckten. Wer sie habe, könne eigentlich verschlüsselte Informationen entziffern.

OpenSSL sei einer der am meisten genutzten SSL-Bausteine oder "Bibliotheken", sagte Falk Garbsch vom Chaos Computer Club. OpenSSL stellte bereits in der Nacht zu Dienstag eine neue Version zur Verfügung, die die Schwachstelle schließt. "Wer einen Webserver oder einen E-Mail-Server betreibt, sollte zeitnah diese Update durchführen", sagte Garbsch.

>> Offizielle Heartbleed-Seite

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Internet

Datenleck: Passwort ändern nützt oft nichts

Noch immer haben nicht alle betroffenen Serverbetreiber den Softwarefehler Heartbleed behoben. Wenn durch solche Schlamperei Schäden entstehen, haftet der Betreiber.
The word ´password´ is pictured on a computer screen in this picture illustration taken in Berlin
Internet

Heartbleed: Noch tausende österreichische Webserver betroffen

Gerade viele öffentlichen Einrichtungen dürften die massive Sicherheitslücke noch nicht behoben haben, kritisiert die Arge Daten.
Nutzte der US-Geheimdienst "Heartbleed" aus?
Internet

Nutzte der US-Geheimdienst "Heartbleed" aus?

Die NSA wisse seit mindestens zwei Jahren von der Sicherheitslücke im Internet, berichtet eine Nachrichtenagentur. Die USA dementieren.
A protester takes part in demonstration against NSA and in support of whistleblower Snowden in Frankfurt
Internet

Heartbleed-Lücke: Verantwortlicher erklärt seinen Fehler

Robin Seggelmann hat 2011 einige Zeilen Code geschrieben und damit für das bisher größte Sicherheitsproblem im Internet gesorgt.
International

Zwei Jahre stand das Internet "weit offen"

Eine schwere Sicherheitslücke macht das Ausspionieren von Daten im Internet zum Kinderspiel.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.