Warnsignal für den Westen: Moskau und Peking dürften im Mai einen historischen Gas-Deal unterzeichnen.
Moskau/Wien. Inmitten des Streits mit dem Westen steht Russland nach eigenen Angaben kurz vor dem Abschluss eines historischen Gasliefervertrags mit China. Noch im Mai könne das Vorhaben besiegelt werden, zitierte die Agentur Itar-Tass am Mittwoch den stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten, Arkady Dworkowitsch, am Rande eines China-Besuchs.
Allein der Preis für das Gas sei noch strittig. Russland und China verhandeln seit einem Jahrzehnt über den Vertrag, der auch den Bau einer Pipeline mit einer Kapazität von 38 Milliarden Kubikmetern pro Jahr vorsieht. Zum Vergleich: In Deutschland werden pro Jahr 100 Milliarden Kubikmeter Gas verbraucht. Sollte ein Abschluss gelingen, würde dies dem russischen Präsidenten, Wladimir Putin, in die Karten spielen, der China im Mai besuchen will. Er hatte gewarnt, mit der Isolation seines Landes wegen der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation werde sich der Westen letztlich selbst schaden.
Druck auf die Ukraine
In der Ukraine-Krise hat Russland indes damit gedroht, künftig nur noch gegen Vorkasse Gas zu liefern. Dafür seien „alle Voraussetzungen“ gegeben, sagte Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew am Mittwoch. Präsident Wladimir Putin erklärte zugleich, er habe den Staatskonzern Gazprom angewiesen, vorerst von dem Schritt abzusehen. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2014)