Spendenaffäre: Ankara gibt Geldannahme zu

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Eingang von Spenden im Wert von 72 Millionen Euro an die Stiftung von Premier Erdogan bestätigt. Das Geld sei aus dem Ausland überwiesen worden.

Die türkische Regierung hat den Eingang einer Spende von fast 100 Millionen US-Dollar (etwa 72 Millionen Euro) für die Stiftung eines Sohnes von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bestätigt. Vizepremier Bülent Arinc teilte in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Oppositionspartei CHP laut türkischen Medien am Donnerstag mit, das Geld sei aus dem Ausland überwiesen worden.

Von wem das Geld stammte, ist aber nicht bekannt. Die CHP sieht die Millionenspende als Hinweis auf Korruption. Die Antwort Arincs wurde auf der Internetseite des türkischen Parlaments veröffentlicht. Demnach erhielt die Bildungsstiftung Türgev aus dem Ausland eine Summe von 99.999.990 Dollar. Erdogans Sohn Bilal ist in der Leitung der Stiftung tätig. Laut CHP kam die Spende aus dem Nahen Osten. Die Oppositionspartei stellte die Frage, ob die Geldsumme ein hohes Schmiergeld darstelle und welche Gegenleistung damit bezahlt werden sollte.

Angebliches Gülen-Komplott

Im Februar war im Internet der Mitschnitt eines angeblichen Telefonats zwischen Erdogan und Bilal aufgetaucht, in dem sich die beiden darüber unterhielten, wie größere Geldsummen am besten vor der Justiz zu verstecken seien. Erdogan wies den Mitschnitt als Manipulation zurück. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hatte im Dezember mehrere Verdächtige aus dem Umfeld der Regierung unter Korruptionsverdacht festnehmen lassen. Erdogan bezeichnet die Korruptionsvorwürfe als Komplott von Anhängern des islamischen Predigers Fethullah Gülen, der die Regierung stürzen wolle.

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