Schallsignale aus dem Meer könnten auch von anderen Geräten oder sogar Walen kommen, heißt es jetzt.
Perth. Bei der Suche nach der seit 8. März verschollenen Boeing 777 der Malaysia Airlines im Indischen Ozean ging es am Freitag drunter und drüber: Dabei ging es um Signale aus dem Meer, die Schiffe angeblich seit Tagen immer wieder registriert haben und die vom Flugschreiber stammen könnten. Während Australiens Premier Tony Abbott erklärte, der Flugschreiber sei bis auf wenige Kilometer genau lokalisiert worden, widersprach dem der Chef der Suche vor Ort, Angus Houston: „Es hat keinen großen Durchbruch bei der Suche geben.“ Die jüngsten Schallsignale stammten vermutlich doch nicht von einem Flugschreiber.
Die Suche konzentrierte sich zuletzt auf einen sehr kleinen Bereich des Ozeans, etwa 1700 Kilometer nordwestlich Perth. Dort wurden zuletzt fünf Einzelsignale (Pings) registriert. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass die Batterien jenes Unterwasser-senders, der Signale emittiert, nicht mehr funktionieren: Sie sollten sich um den 8. April, einen Monat nach der (eventuellen) Aktivierung des Systems, entleert haben.
Ähnliche Frequenzbereiche
Meeresforscher und Ingenieure weisen darauf hin, dass auch ozeanografische Messgeräte akustische Signale aussenden, etwa treibende Strömungsmesser, mit denen man Meeresströmungen verfolgt. Man weiß nicht, ob solche Apparate in der Meeresregion unterwegs sind. Und: Olaf Boebel, Leiter für Ozeanakustik am Alfred-Wegener-Institut für Meeresforschung in Bremerhaven, hält es für wahrscheinlicher, dass die Signale von Schnabelwalen stammten: Deren Frequenzbereich (37,5 Kilohertz) sei jenen von Flugschreibersendern ähnlich. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2014)