Wien Energie: Milder Winter brachte niedrigere Heizkosten

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Die Gaskosten für den durchschnittlichen Wiener Haushalt sind um rund 100 Euro niedriger als im Jahr zuvor.

Die Heizkosten für Kunden der Wien Energie fallen wegen des milden Winters in der bisherigen Heizsaison von Oktober 2013 bis März 2014 deutlich niedriger aus. Die Gaskosten für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 10.700 Kilowattstunden liegen um rund 102 Euro unter der Vorjahresperiode.

Der Verbrauch sei um 15 Prozent oder um 1.294 Kilowattstunden (kWh) niedriger gewesen, so Geschäftsführer Robert Grüneis Montagabend vor Journalisten. Im Vergleich zu einem 30-jährigen Durchschnittstemperaturverlauf sei der Verbrauch in der bisherigen Heizperiode von Oktober 2013 bis März 2014 um 12,8 Prozent bzw. 1.083 kWh geringer gewesen. Bei den Fernwärmekunden ist die Ersparnis wegen des höheren Anteils des Grundpreises laut Wien Energie moderater.

VKI-Aktion kostet 13.000 Kunden

Zum Thema Ukraine-Krise betont Grüneis, dass die Erdgasversorgung in Österreich derzeit sicher sei. "Wir verfügen im Falle einer Versorgungskrise - die wir aber derzeit nicht sehen - über große Erdgas-Mengen für unsere Kunden, die in Speichern gelagert sind."

Durch die Energiekostenstopp-Aktion des Verein für Konsumenteninformation (VKI) dürfte die Wien Energie rund 13.000 Kunden verloren haben. In Wien habe man die größte Kundenzahl in Österreich, die Aktion wirke sich in der Relation nicht mehr oder weniger aus als in anderen Bundesländern, so Grüneis. Die für Produktion und Vertrieb von Strom, Gas und Fernwärme zuständige Wien Energie sei zu Jahresbeginn mit dem Float-Cap-Tarif auf den Markt gekommen, der sich am Börsenpreis orientiert und monatlich ändert und für den sich bisher rund 6.300 Kunden entschieden hätten. Insgesamt hat die Wien Energie bei ihren Börse-orientierten Float-Tarifen im Strom- und Gasbereich rund 13.000 Kunden.

Die EnergieAllianz Austria (Wien Energie, EVN und Energie Burgenland) sei zudem über ihre Tochtergesellschaft switch mit sehr attraktiven Angeboten auf dem Markt, so Grüneis. Die Wechselzahlen bei der Wien Energie seien schon höher gewesen, und es wechselten auch Kunden wieder zurück.

Mehr Ladestationen für E-Autos

Beim Gas- und Strompreis für die Kunden beobachte man den Markt, sagte Grüneis. Der reine Energiepreis, der rund 40 Prozent der Energierechnung ausmacht, wurde zuletzt per 1. Oktober 2013 um durchschnittlich 3,6 Prozent gesenkt. Kombiniert war die Preissenkung mit dem noch bis Ende September 2014 geltenden Paket zur Verbesserung der Energieeffizienz etwa durch Förderungen für Haushaltgeräte und Energiedienstleistungen.

Deutlich ausgebaut werden die Ladestationen für E-Autos. Aktuell gibt es in der Wiener Modellregion 150 Ladepunkte, bis Ende 2015 sollen es 400 sein. Geprüft wird ein Projekt für E-Taxi. Projektpartner sind dabei die Wiener Stadtwerke und ihre Tochter Wien Energie sowie unter anderem die Taxi-Fachgruppe der Wirtschaftskammer Wien und die Technische Universität. In der ersten Phase, die bis Jahresende abgeschlossen sein soll, geht es um nachhaltige Geschäftsmodelle vor allem für Taxi-Unternehmen und Ladestellenbetreiber wie beispielsweise wo und wann geladen werden kann oder welche Elektrofahrzeuge besonders als Taxi geeignet sind. Ab 2015 könnte laut Wien Energie dann in einer zweiten Phase eine praktische Umsetzung in einem Demonstrationsbetrieb erfolgen.

(APA)

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