Peymann: Ein klares Nein zur Wiener Burg

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burgtheater peymann(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Claus Peymann, der ehemalige Direktor des Wiener Burgtheaters, steht "für diesen Posten nicht zur Verfügung". Er spricht sich gegen Zeitdruck bei der Nachfolgesuche aus.

Claus Peymann will nicht abermals Direktor des Wiener Burgtheaters werden. "Dazu heute ein klares Nein. Ich stehe für diesen Posten nicht zur Verfügung", schloss er am Dienstag via Aussendung die Möglichkeit einer Rückkehr aus. Das Berliner Ensemble werde seine letzte Station als Theaterdirektor bleiben.

Er sei von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) über Holding-Geschäftsführer Georg Springer gebeten worden, Mitglied der Findungskommission für einen fixen Nachfolger des fristlos entlassenen Burg-Chefs Matthias Hartmann zu werden, habe dies aber abgelehnt: "Abgesehen davon, dass Findungskommissionen sowie pompöse und teure Stellenanzeigen noch niemals einen halbwegs vernünftigen Theaterdirektor hervorgebracht haben, wollte ich auch prinzipiell an dieser Suchaktion nicht teilnehmen."

Er sei vor allem gegen den Zeitdruck in der Frage, notwendig sei nun etwas mehr Gelassenheit. Die Politiker sollten "alles unternehmen, dass die jetzige Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann (übrigens eine großartige Mitarbeiterin aus meiner Wiener Zeit) in Ruhe das österreichische Nationaltheater in eine sichere Zukunft steuern kann - wahrlich eine Herkules-Arbeit bei diesem theatralischen Augias-Stall! Dazu braucht sie Zeit!!"

Die Hysterie von Presse und Politik sei unangebracht: "Für die Entscheidung über einen neuen Direktor (oder einer Direktorin - sic!) dieses wahrlich komplizierten Hauses braucht es Sachkenntnis, Phantasie, Leidenschaft fürs Theater, Fingerspitzengefühl, Diskretion, viel Vertrauensvorgabe und auch Diplomatie - aber kein politisches Muskelrollen der zuständigen Minister."

(APA)

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