Heurige Ernte dürfte die geringste der letzten sechs Jahre sein, prognostiziert das Landwirtschaftsministerium. Damit dürfte Frankreich Italien in der diesjährigen Weinproduktion übertreffen.
Die italienische Weinproduktion ist auf rund 44 Millionen Hektoliter gesunken, was einem Rückgang von zwölf Prozent gegenüber den 50 Millionen des Vorjahres entspricht. Dies geht aus den dem Landwirtschaftsministerium in Rom vorgelegten Prognosen des Italienischen Winzerverbandes (UIV) hervor, wonach die diesjährige Ernte die geringste der letzten sechs Jahre sei. Damit dürfte Frankreich Italien in der diesjährigen Weinproduktion übertreffen, hieß es.
In Zentral- und in Süditalien wurden Rückgänge von etwa 20 bis 30 Prozent verzeichnet. Dies sei unter anderem dem Falschen Mehltau zuzuschreiben, einer Pilzkrankheit, die durch häufige Regenfälle verursacht wird und vielen Weinbergen keine Chance ließ.
Überschwemmungen, Hagel und Trockenheit bremsen Produktion
Der Präsident des Verbands der italienischen Önologen „Assoenologi“, Riccardo Cotarella, sprach von „einer sehr komplexen Weinlese aufgrund der Auswirkungen von Überschwemmungen, Hagelstürmen und Trockenheit“. „Das Bild zeigt uns einen deutlichen Rückgang der Produktion, aber wir werden Weine von guter Qualität haben“, sagte Cotarella.
Der diesjährige Produktionsrückgang sollte angesichts der hohen Lagerbestände von mehr als 49 Millionen Hektolitern nicht allzu besorgniserregend sein, erklärte Cotarella. Das eigentliche Problem sei „die Verlangsamung der in- und ausländischen Nachfrage“.
658.000 Hektar Weinberge werden in Italien bebaut. Der Weinsektor beschäftigt im Land 1,3 Millionen Personen und generiert einen Jahresumsatz von elf Milliarden Euro. Im Land werden 332 DOC-Weine mit garantierter Herkunft hergestellt. Damit ist Italien weltweit größter Weinproduzent vor Frankreich. (APA)