Rund 1300 Suizide pro Jahr in Österreich

Die Zahl der Suizide ist in Österreich seit Jahren rückläufig. Man solle "Hilferufe nicht überhören", rät das Kriseninterventionszentrum Wien.

Rund 1300 Menschen verüben jedes Jahr in Österreich Suizid - und diese Zahl ist seit Jahrzehnten rückläufig. Claudius Stein, Ärztlicher Leiter des Kriseninterventionszentrum Wien, führt diese Entwicklung auf das verbesserte Hilfsangebot und die Bereitschaft zurück, dieses auch in Anspruch zu nehmen. Seine wichtigste Botschaft: "Auch in ganz verzweifelten Situationen gibt es einen Ausweg."

Alle Ankündigungen bezüglich eines Suizids müssten ernst genommen werden. Der Glaube, jene, die einen ankündigen, würden diese Pläne nie umsetzen, sei grundfalsch. "Man soll reagieren und darf solche Hilferufe nicht überhören", betonte Stein. Im Zuge eines Gesprächs sollte abgeklärt werden, was los ist, unter welchen Belastungen derjenige leidet und klären, wo man Hilfe suchen kann. Stößt man an seine Grenzen, kann man diese Überforderung durchaus zugeben und professionelle Unterstützung organisieren: Etwa bei den Psychosozialen Diensten, dem Kriseninterventionszentrum oder dem Sozialpsychologischen Notdienst.

Dieses Angebot hat sich seit den 80er-Jahren deutlich verbessert, und es wird auch angenommen. Zudem habe sich in der Bevölkerung die Erkenntnis durchgesetzt, dass Depressionen eine ernsthafte Krankheit sind. Und sie werden auch besser behandelt, weiß der Experte. Und nicht zuletzt wird in den Medien sensibel mit dem Thema umgegangen, "auch wenn es immer wieder Ausreißer gibt".

Deutlicher Rückgang

2012, aus diesem Jahr stammen die aktuellsten Zahlen der Statistik Austria, schieden in Österreich 1275 Menschen freiwillig aus dem Leben, davon 986 Männer. Das sind mehr als doppelt so viele Tote, wie jedes Jahr im Straßenverkehr zu beklagen sind. Doch die Zahl der Suizide ist rückläufig: Vor zehn Jahren wurden noch 1551 gezählt, 1992 waren es sogar 1759.

APA

Link: Unter www.kriseninterventionszentrum.at sind zahlreiche Links aufgeführt, wo Menschen mit Selbstmordabsichten professionell geholfen wird.)

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Bergungsarbeiten am Samstag
Wien

Hauseinsturz in Wien: Straße weiterhin gesperrt

Das beschädigte Teil des Hauses, das am Wochenende an der äußeren Mariahilfer Straße eingestürzt ist, muss Schicht für Schicht abtragen werden. Einige Bewohner durften heute kurz in ihre Wohnungen zurück.
EXPLOSION IN WIEN-F�NFHAUS: HAUS EINGEST�RZT
''Sehr starke Druckwelle''

Hauseinsturz in Wien-Fünfhaus

Wien

Suizid war Ursache für Hauseinsturz

Ein 19-Jähriger hatte einen Gasherd manipuliert. Die Explosion zerstörte mehrere Stockwerke eines Hauses in der Äußeren Mariahilfer Straße. Ob es abgerissen werden muss, wird nun geklärt.
WIEN: EXPLOSION IN RUDOLFSHEIM-FUeNFHAUS - HAUS EINGESTUeRZT
Wien

Explosion in Wohnhaus: Frau nach acht Stunden gerettet

Ein Wohnhaus stürzte in der Wiener Mariahilfer Straße ein. Insgesamt 15 Menschen wurden geborgen. Ein 19-Jähriger starb jedoch kurz danach. Eine 48-Jährige überlebte in einem Hohlraum zwischen den Trümmern
WIEN: EXPLOSION IN RUDOLFSHEIM-FUeNFHAUS - HAUS EINGESTUeRZT
Wien

Hauseinsturz in Wien: Frau lebend geborgen

Explosion brachte Wohnhaus in der äußeren Mariahilfer Straße zum Einsturz. Ein 19-Jähriger starb kurz nach der Bergung. Eine 48-Jährige überlebte in einem Hohlraum zwischen den Trümmern. Sie wurde befreit und ist ansprechbar.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.