Arbeitslosigkeit in Deutschland geht deutlich zurück

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Die positive Konjunkturentwicklung lässt die Arbeitslosenquote im April um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent sinken, teilt die Bundesagentur für Arbeit mit.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April stärker als üblich gesunken. Die deutschen Arbeitsagenturen registrierten 2,943 Millionen Jobsuchende, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.

Das sind 111.000 Erwerbslose weniger als im März und 77.000 weniger als vor einem Jahr. Ein Rückgang sei nach den Wintermonaten normal, erläuterte die Bundesagentur. In diesem Jahr falle er aber relativ kräftig aus. "Grund hierfür sind vor allem die guten konjunkturellen Rahmenbedingungen", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent.

Auch saisonbereinigt positiv

Die deutsche Wirtschaft habe sich im ersten Quartal sehr gut entwickelt, heißt es im BA-Bericht. Industrieproduktion und Auftragseingänge lagen demnach deutlich im Plus und die Einschätzungen der Betriebe zu ihrer aktuellen Geschäftslage seien sehr positiv. Auch die Beschäftigung wachse dadurch kräftiger - auch begünstigt durch das sehr milde Wetter in den Wintermonaten.

Auch saisonbereinigt nahmen Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im April weiter ab. Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl sank in Deutschland um 25.000 auf 2,872 Millionen. Im Westen ging sie um 14.000 und im Osten um 11.000 zurück.

Nachfrage steigt weiter an

"Die Perspektiven von Arbeitslosen verbessern sich, nachdem diese in den vergangenen zwei Jahren nur wenig vom Beschäftigungsaufbau profitiert hatten", hieß es von der BA.

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg gegenüber dem Vormonat um 96.000 auf 41,81 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr lag sie um 372.000 höher. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm nach Hochrechnung der Bundesagentur von Jänner auf Februar (aktuellste Daten) um 47.000 auf 29,42 Millionen Menschen zu.

Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften steige weiter leicht und sei "auf einem guten Niveau". Im April waren 455.000 offene Stellen bei der BA gemeldet. Das waren 15.000 mehr als vor einem Jahr. Besonders gesucht seien Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Verkauf, Mechatronik, Energie und Elektro, Metall-, Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Aber auch in Gesundheitsberufen, in Verkehr, Logistik, Tourismus und Gastronomie würden Mitarbeiter gesucht.

(APA/dpa)

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