Große und kleinere Bäume, Pflanzbeete, Trinkhydranten und Wasserspiele vor dem Looshaus: An der klimagerechten Neugestaltung des Michaelerplatzes in Wien scheiden sich die Geister. Die wesentliche Frage lautet: Wie geht man künftig mit Europas historischen Plätzen um?
Der Wiener Michaelerplatz ist ein heißes Pflaster. Fast alle Bauten, die ihn rahmen, stehen unter Denkmalschutz, sind aus Stein und für Jahrhunderte geschaffen. Der öffentliche Platzraum dazwischen fällt in die Zuständigkeit unterschiedlichster Magistratsabteilungen. Die unebenen Kopfsteinpflaster sind für Radfahrer eine Tortur, die Gehsteigkanten nicht behindertengerecht, die Steinplatten mit Asphalt geflickt, selbst ein Großteil des Kopfsteinpflasters. Alles versiegelt, eine Hitzeinsel. Auch die zwei historischen Brunnen, „Macht zur See“ von Rudolf Weyr und „Macht zu Lande“ von Edmund Hellmer, ändern daran nicht viel. Eine Entsiegelung des angrenzenden Heldenplatzes könnte wohl einiges bewirken.