Vor zehn Monaten befreite die ukrainische Armee die Dörfer am Fluss Inhulez. Die Erfahrung von Ohnmacht und Gewalt bleibt, ebenso wie das Misstrauen gegenüber den Nachbarn. Eine „Presse“-Reportage.
Als die Russen in die Dörfer am Inhulez kamen, nahmen sie zuerst die Autos mit. Die Russen waren in Gruppen unterwegs. Sie stießen die Gartentore auf, betraten die betonierten Höfe und verlangten nach dem Hausherren. Sie ließen sich die Garagen zeigen und forderten die Autos. „Daj maschinu“, sagten sie. „Rück das Auto raus!“ Es war nicht verhandelbar. Es war ein Befehl.