Diplomaten in Polen sollen Afrikanern und Arabern illegal Arbeitsvisa verkauft und das Tor in die EU geöffnet haben.
Polens rechtskonservative Regierungspartei PiS hat ein Problem: Bisher galt die Partei von Vizepremier Jaroslaw Kaczyński zwar als stockkonservativ, aber auch rechtschaffen. Nun aber hat das Anti-Korruptionsbüro CBA ausgerechnet das Außenministerium des politisch farblosen Zbigniew Rau durchsucht. Die Sonderbehörde zur Korruptionsbekämpfung war einem breit angelegten System zum Verkauf von Arbeitsvisa auf der Spur. Bis zu 5000 Dollar sollen Bürger arabischer oder afrikanischer Staaten bezahlt haben, um besonders schnell nach Polen zu gelangen. Viele von ihnen reisten alsbald weiter nach Westen, einige Inder mit polnischen Visa wurden laut polnischen Presseberichten gar an der mexikanisch-amerikanischen Grenze aufgegriffen. Deutschland hat am Dienstag von Polen eine Aufklärung der Causa gefordert.