Wien

Ärztekammer-Konflikt entgleist völlig

Die Vizepräsidenten Stefan Ferenci, Erik Randall Huber, Stefan Konrad sowie Finanzreferent Frederic Tömböl forderten Präsident Johannes Steinhart öffentlich auf, zurückzutreten.
Die Vizepräsidenten Stefan Ferenci, Erik Randall Huber, Stefan Konrad sowie Finanzreferent Frederic Tömböl forderten Präsident Johannes Steinhart öffentlich auf, zurückzutreten.APA / Eva Manhart
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Die Gegner von Präsident Steinhart fordern ihn öffentlich zum Rücktritt auf. Dieser fordert von der Stadt eine Amtsenthebung seines Vizepräsidenten.

Wien. Wer gedacht hatte, dass in der erbittert geführten Auseinandersetzung in der Wiener Ärztekammer bereits die höchste Eskalationsstufe erreicht ist (bei der Sitzung am Freitag soll es angeblich zu Handgreiflichkeiten gekommen sein), wurde am Dienstag eines Besseren belehrt. Die Gegner von Kammer-Präsident Johannes Steinhart (die Vizepräsidenten Stefan Ferenci, Erik Randall Huber, Stefan Konrad sowie Finanzreferent Frederic Tömböl) luden zu einem Mediengespräch und forderten öffentlich: Steinhart müsse sofort gehen.

Dabei wurden schwere Vorwürfe gegen Steinhart geäußert. Neben angeblichen Verstößen gegen die Geschäftsordnung der Kammer, um Gegner auszubremsen, wurde angeführt, dass Steinhart in der Causa Equip4Ordi als Beschuldigter geführt wird. Sinngemäß wurde der Staatsanwaltschaft sogar eine Festnahme von Steinhart wegen Verdunklungsgefahr ans Herz gelegt.

Steinhart: „Beeindruckt mich wenig“

Steinhart konterte umgehend: „Dass Ferenci glaubt, meinen Rücktritt fordern zu müssen, beeindruckt mich wenig.“ Er, Steinhart, sei demokratisch gewählt worden: „Und eine demokratische Abwahl wäre etwas völlig anderes als die Rücktrittsaufforderung eines politischen Mitbewerbers, der glaubt, eine bestimmte – und im Übrigen dafür völlig ungeeignete – Situation für seine Zwecke ausnützen zu können.“

Gleichzeitig fuhr Steinhart ebenfalls schwere Geschütze auf: Es schaltete die Aufsichtsbehörde (MA40) ein und forderte von dieser eine rasche Amtsenthebung von Huber. Laut Steinhart habe sein Vizepräsident die Geschäftsordnung außer Kraft gesetzt und illegal den gewählten Finanzreferenten seiner Kurie gegen eine Vertraute getauscht. Diese habe dann Geld für ein von Huber gewünschtes Gutachten genehmigt. (stu)


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