Wie filmt man Tanzrausch und Nachtleben? In seinem jüngsten Spielfilm „Das Tier im Dschungel“ setzt der in Paris lebende Wiener Patric Chiha auf emphatische Künstlichkeit. Ein Gespräch über die Suche nach dem falschen Rhythmus.
Der Club ist kein Ort für Liebesgeschichten. Für Flirts, Romanzen, Affären und Abenteuer? Sicher. Aber für die eine große, alles verschlingende Liebe? Dafür ist dieser Tempel des Tanzes und der pulsierenden, treibenden Rhythmen, dieses dunkelbunte Refugium anonymer Gesichter, die im Wechselbad der rauschhaften Gefühle verschwimmen, viel zu unbeständig. Könnte man meinen. Trotzdem – oder genau deswegen – hat der österreichische Regisseur Patric Chiha seinen jüngsten Film „Das Tier im Dschungel“, eine (tragische) Liebesgeschichte par excellence, mitten in einem Pariser Nachtclub verortet. Im März dieses Jahres eröffnete die in Brüssel und Wien auf Französisch gedrehte Nachtschwärmer-Ballade die Diagonale in Graz, derzeit läuft sie regulär in heimischen Lichtspielhäusern.