Steirischer Herbst

Festival-Eröffnung: Das Dämonische im Menschen

Lulu Obermayer performte zur Eröffnung des Steirischen Herbstes beim Uhrturm.
Lulu Obermayer performte zur Eröffnung des Steirischen Herbstes beim Uhrturm. Obermayer/Steir.Herbst
  • Drucken

Der sechste Steirische Herbst unter der Leitung von Ekaterina Degot widmet sich den »Menschen und Dämonen«. Die Kunst tat sich manchmal schwer, die philosophischen Vorgaben umzusetzen.

Dunkle Wolken, heftiger Wind, erste Tropfen – wird es jetzt etwa regnen? In wenigen Minuten sollte die Eröffnung des Steirischen Herbst vor dem berühmten Uhrturm hoch oben über Graz beginnen. Vorsichtshalber erhielten die rund 300 Gäste hellbeige Bio-Regenponchos, was eine farblich herrlich harmonische Menschenmenge ergibt. Aber pünktlich zur Rede der Festspielintendantin, Ekaterina Degot, verziehen sich die Wolken.

Dabei hätte der dramatische Himmel durchaus zum heurigen Thema gepasst: „Menschen und Dämonen“. Es ist das sechste Multispartenfestival unter der Leitung von Degot. „Was ist gut“, fragte sie in ihrer Rede in Anspielung auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, „gut für den gerechten Sieg über den Aggressor oder für den sofortigen Friedensvertrag mit dem Aggressor?“ Und wurde dann allgemeiner: „Es scheint, das ,Böse‘ ist heute universell, während das ,Gute‘ relativ ist und in die Privatsphäre verschoben wurde.“ Ihre Beobachtung: „Wir wissen, was schrecklich ist, aber oft nicht, was gut ist.“


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.