Versteckte Exportmacht

„Lohnforderungen nicht verkraftbar“: Kleinbetriebe können Potenzial nicht ausschöpfen 

500.000 Kleinunternehmen gibt es in Österreich. Gehört werden sie selten.
500.000 Kleinunternehmen gibt es in Österreich. Gehört werden sie selten. Getty Images
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Das Potenzial österreichischer Kleinbetriebe liegt brach. Statt endlich über die heimischen Grenzen zu gehen, müssen sie vor der Lohnrunde zittern.

Wer an Österreichs Wirtschaft denkt, landet schnell bei den Schwergewichten im ATX: Voestalpine, Erste, OMV. Vielleicht noch ein paar „hidden champions“ aus dem Mittelstand. Aber das war es dann mit der heimischen Wirtschaft. Die große Masse der 500.000 Kleinunternehmen im Land schafft es hingegen meist nur dann in die erste Reihe, wenn der Hut brennt.

Mit Blick auf die startende Herbstlohnrunde ist es wieder einmal so weit, meint Peter Lieber, Präsident des Österreichischen Gewerbevereins, der inhabergeführte Unternehmen vertritt: „Die bekannten Lohnforderungen sind für viele Kleinbetriebe so nicht verkraftbar“, ließ er am Sonntag wissen. Die Arbeitnehmer könnten gerne netto zehn Prozent mehr bekommen, aber nicht zu Lasten der Kleinbetriebe. Stattdessen solle der Finanzminister auf seine „Zufallsgewinne“ verzichten und die Besteuerung der heurigen Lohnerhöhungen aussetzen.

In dieselbe Kerne schlagen die Neos, die eine Reduzierung der Lohnnebenkosten in Österreich auf den OECD-Schnitt einfordern. Das dämpfe die Inflation und bringe Spielraum für ein 15. Gehalt.

Nur die Großen im Fokus

Mehr Augenmerk auf die Kleinsten im Land wünscht sich auch Ralf Schweighöfer, Österreich-Chef des Paketdienstleisters DHL. „Österreichs Fokus ist falsch“, sagt er im Gespräch mit der „Presse“. Zumindest dann, wenn es um das Exportgeschäft gehe.

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