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Jeder Dritte erlebt Diskriminierung im Bewerbungsprozess

Unternehmen versuchen, den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich zu gestalten.
Unternehmen versuchen, den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich zu gestalten.APA/Hans Punz
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Sich bei einem Unternehmen vorzustellen ist für viele mit Stress verbunden. Je nach Alter, Geschlecht und Herkunft haben Bewerbende eher negative oder positive Erfahrungen gemacht.

Der Stapel an Bewerbungen, die in der HR-Abteilung landen, ist üblicherweise hoch. Viele davon werden in einem Schnellverfahren selektiert – je nach Qualifikation, Arbeitserfahrung, und auch Merkmalen, die keinen Einfluss auf die Tätigkeit haben sollten. Dazu zählen das Herkunftsland, das Geschlecht und die Altersangabe. So gibt ein Drittel der Jobsuchenden an, bei der Bewerbung diskriminiert worden zu sein.

Unter 2000 Befragten, die von den Plattformen karriere.at und hokify.at befragt wurden, hat der größte Anteil damit zu kämpfen, wegen des Alters benachteiligt zu werden. Direkt dahinter reiht sich mit sieben bis elf Prozent der Anteil jener, die von Sexismus betroffen sind. Weitere vier bis zehn Prozent sind davon überzeugt, aus rassistisch motivierten Gründen ausgeschlossen worden zu sein.

„Diskriminierung kann bei der Bewerbung unterschiedliche Formen annehmen: Bewerbungen werden aussortiert, Kandidaten werden nicht zum Gespräch eingeladen oder bei gleicher Qualifikation nicht berücksichtigt. Dadurch werden passende Kandidatinnen für einen Job nicht in Erwägung gezogen, was wiederum den derzeit anhaltend hohen Arbeitskräftebedarf zusätzlich verschärft“, sagt Karl Edlbauer, Co-Founder und CEO von Hokify. 

Viele sind mit unzulässigen Fragen konfrontiert

Vier von zehn Befragten wurden zudem im Bewerbungsgespräch nach Details aus dem Privatleben gefragt. So gaben 13 Prozent der Befragten an, dass sie schon einmal nach der Familienplanung gefragt wurden: Davon sind 73 bis 87 Prozent weiblich. Wenn es darum geht, ein Foto in den Lebenslauf zu integrieren sowie Angaben zu Geschlecht und Alter, bevorzugen zwei Drittel der Arbeitnehmer eine „klassische” Bewerbung mit Foto.

„Die Bewerbung ohne Foto ist im englischsprachigen Raum und in Skandinavien üblich, um Diskriminierung vorzubeugen. Hierzulande gehört das Foto aktuell standardmäßig in den Lebenslauf. Laut unserer Befragung präferieren auch die Jobsuchenden diese Variante. Arbeitgeber sind jedoch gefordert, Vorurteilen und Stereotypen aktiv entgegenzuwirken, um die Arbeitswelt so inklusiv wie möglich zu gestalten“, fügt Michaela Foißner-Riegler, Chief People Officer bei karriere.at, hinzu. (ere)


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